Keine Unterstützung für Hütte
Greifenberger Gemeinderat lehnt Verkehrssicherungspflicht für Treffpunkt ab
Greifenberg-Beuern Die Jugendhütte an der Grenze der Gemeinden Eresing und Greifenberg westlich von Beuern wächst sich zu einem kleinen Politikum aus. Der Antrag auf Duldung der Hütte, der dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorlag, entfachte längere Diskussionen. Einigen konnten sich die Gemeinderatsmitglieder darauf, dass nicht über die Duldung, sondern über die Verkehrssicherungspflicht abgestimmt wird, die von der Gemeinde übernommen werden müsste. Dies wurde aber mit 7:4 Stimmen abgelehnt.
Die Hütte war durch einen von „Hüttenchef“ Roland Raabe (Türkenfeld) gestellten „Antrag auf Anerkennung“ bereits Thema im Gemeinderat gewesen, allerdings nicht in Greifenberg, sondern in Eresing, weil die Hütte auf Eresinger Gemeindegebiet steht. Zu erreichen wiederum ist die Hütte nur von der Greifenberger Seite, über einen öffentlichen Feldweg und über eine Privatstraße. In Eresing hatte man sich noch nicht festgelegt, zunächst sollte aus Greifenberg die Zusage vorliegen, dass Trägerschaft und Verkehrssicherungspflicht übernommen werden (LT berichtete).
In seinem Schreiben an die Gemeinde Greifenberg nun bat Roland Raabe um die Duldung der Hütte – was laut VG-Geschäftsstellenleiter Ralf Müller nicht ausgesprochen werden könne, „weil die Hütte nicht auf Greifenberger Flur steht“, wie er dem Gremium erläuterte.
Die zirka sechs mal sechs Meter große Hütte war vor 13 Jahren errichtet worden – auf einem Grundstück des Garten- und Landschaftsbauers Franz Bichler. Der damalige Bürgermeister Josef Förg habe dafür grünes Licht gegeben, erklärten die Hüttennutzer. Bichler hat nach eigenen Angaben keine Verbindung zur Hütte, er habe lediglich das Grundstück zur Verfügung gestellt. Die Hütte hat Wasser- und Stromanschluss, aber keine Toilette. Bei Hüttentreffs – laut Bichler finden diese im Winter ein- oder auch zweimal im Monat, im Sommer fast gar nicht statt – sei die Toilette in seiner Halle zur Benutzung freigegeben. Bei größeren Festen, der Grundstücksbesitzer spricht von zwei während der gesamten 13 Jahre, sei eine Chemietoilette aufgestellt worden. Die Zufahrt, auch für größere Rettungsfahrzeuge, sei bis vor die Hütte möglich, erklärt Raabe in seinem Antrag, und zwar über einen öffentlichen Feldweg und eine Privatstraße. Auch Parkplätze seien vorhanden. Die nächste Wohnbebauung, und das sieht Bichler als einen der Vorteile dieses Standortes, ist zirka 150 Meter entfernt. Die Schlüsselgewalt haben ausschließlich volljährige Personen, schreibt Raabe in seinem Antrag. Die Hütte sei von Ilse Zimmermann (Jugendhilfeausschuss) besichtigt und nicht beanstandet worden. Diese Einrichtung habe auch empfohlen, weiß Bichler, einen Antrag auf Duldung an die Gemeinde Greifenberg zu richten.
Noch andere Jugendräume
Zur rechtlichen Situation sagte Ralf Müller, die Hütte stehe im Außenbereich und sei nicht genehmigt. Bei Nutzung eines Privatwegs für die Anfahrt seien Dienstbarkeiten notwendig. Laut Müller möchte Eresing eine Zweckvereinbarung mit Greifenberg bezüglich der Hütte. Bei den Diskussionen im Gemeinderat ging es neben rechtlichen Bedenken vor allem um die Notwendigkeit einer Jugendhütte. Harry Huck erinnerte an den Jugendraum im Pfarrheim in Beuern. „In unserem Sportheim ist auch ein Jugendtreff“, erklärte Hermann Schneider, „wir sollten uns erst einmal um die Akzeptanz dieser Räume bemühen.“ Christoph Peters Schließlich erinnerte: „Wir hatten uns doch gegen solche Hütten ausgesprochen“.
Die Diskussion ist geschlossen.