Viel Ruhe, edle Hengste und ein Gelübde
Im „Weilerdreieck“ ist neben Römerau und Neuhof auch Guttenstall zu finden. Warum sich die Einwohner dort alles andere als einsam fühlen und wie sich die Struktur der Höfe gewandelt hat.
Auf der Suche nach dem Besonderen in Weilern und Aussiedlerhöfen geht es auf nach Guttenstall, Römerau und Neuhof. Dies sind Ansiedlungen, die zu Epfach gehören. Wenn man über die Via Claudia von Reichling kommend durch Epfach, in Richtung B17 fährt, fallen zur linken Seite sieben Gehöfte und Häuser auf, sie liegen teils auch an der Straße nach Kinsau, es ist die Römerau. Folgt man dem Weg zur B17, kommen die Ansiedlungen von Neuhof zur Linken wie auch ein Hof rechts direkt an der B17. Ein Pferdegestüt von Neuhof ist regelrecht abgeschnitten und liegt über der B17. Zur rechten Seite sind auch die fünf Hofstellen von Guttenstall, die versteckt und verstreut auf einer Anhöhe zwischen Wald und Wiesen liegen. Wer sich hier umsehen möchte, biegt auf der Anhöhe rechts ab. Hier ist sozusagen das „Weilerdreieck“ denn es treffen, Römerau, Neuhof und Guttenstall zusammen.
Auf diesem ersten Hof wohnen Maria und Edi Schweiger mit ihrer Familie. Es ist in Guttenstall das jüngste Anwesen. Maria Schweiger schreibt „Theaterstückerl“ und ist Mundartdichterin. Das Vereinsleben, besonders der Trachtenverein, liegt der ganzen Familie am Herzen. Maria Schweigers Vater war Bäcker in Epfach. Den Familienbetrieb gibt es dort noch heute. Die beengte Situation von Bäckerei und Landwirtschaft im Ort veranlasste den Vater 1965 dazu, der Bäckerei mehr Raum zu lassen und den Stall nach draußen, nach Guttenstall auf der Heuwies, wo ein Feldstadel stand, zu bauen. Man hielt dort Stiere und Schweine. Als Marias Bruder heiratete, baute der Vater ein Austragshaus zum Stall hinaus. 1980 übernahmen Maria und Edi Schweiger die Hofstelle. 1985 kam ein weiteres Haus hinzu, das der jungen Familie Platz bot. Die drei Kinder wuchsen dort auf und Sohn Florian hat sich hier mit einer Autowerkstatt selbstständig gemacht. Maria Schweiger hat es nie bereut, „hier draußen zu sein“, wie sie sagt: „Hier schaut dir keiner in Haus und Garten, man fühlt sich frei und mit der Werkstatt gibt es keine Lärmbelästigung.“ Zuerst hatte sie Bedenken, ob es eine „Mords-Umstellung“ werde von der Bäckerei mit täglichem Kundenkontakt in die Einsamkeit. Es sei zwar viel zum Fahren gewesen mit den Kindern, aber mit dem Auto sei dies kein Problem. Vor dem Haus steht ein Flurkreuz. Das habe der Vater aufgestellt nach einem Gelübde, das er ablegte, wenn er gesund vom Krieg heimkehren würde. In der Ferne hört man den Verkehr der Bundesstraße leise vorbeirollen und um einen herum ist nichts als Natur und spielende Kätzchen. Rundum hat sich die Struktur der Aussiedlerhöfe gewandelt, aus den einstigen Milchbetrieben sind Pferdehalter, Bullenmäster und viehlose Betriebe geworden. In „Guadastall“, wie die Bewohner ihren Weiler nennen, gibt es viele Pferde.
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