Mann rast mit schwerer Limousine in Hilti-Gebäude
Ein 57-jähriger Mann aus Kaufering, Landkreis Landsberg, ist heute morgen mit 150 Stundenkilometern in ein Bürogebäude der Firma Hilti gerast. Er starb noch an der Unfallstelle.
Ein lauter Knall zerriss die Stille der frühen Morgenstunden in Kaufering. Mindestens ein Anwohner der Hilti-Straße wurde davon offenbar wach und alarmierte gegen 4.35 Uhr sofort die Polizei. Der Grund: Eine schwere Limousine war von der Lechstraße offensichtlich ungebremst und mit hoher Geschwindigkeit in ein Bürogebäude des Hilti-Werks Deutschland gerast.
Der Fahrer, ein 57-jähriger Kauferinger, verstarb nach Angaben der Polizei noch am Unfallort.
Was zunächst noch wie ein spektakulärer Unfall aussah, scheint immer mehr auf einen Suizid des Fahrers hinzulaufen. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, sei jedenfalls ein solcher Tatbestand nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen zumindest nicht auszuschließen.
Der Kauferinger Feuerwehr bot sich gegen 4.47 Uhr jedenfalls ein Bild der Verwüstung. Der Mann muss von der Lechstraße kommend mit seinem schweren Mercedes der S-Klasse mit sehr hoher Geschwindigkeit über die Hilti-Straße geschossen sein, mit der tonnenschweren Limousine die schmale Hecke überwunden haben und in das Verwaltungsgebäude des Hilti-Werks gefahren sein.
Dort brach der Wagen durch die Außenwand in ein Großraumbüro, das aufgrund der frühen Morgenstunde allerdings nicht besetzt war, hinterließ eine Schneise der Verwüstung und kam erst in der rückwärtigen Gebäudewand zum Stehen, die er allerdings auch noch durchbrach.
Die Kauferinger Feuerwehr, die bereits frühzeitig aufgrund eines bei dem Unfall automatisch ausgelösten Brandmelders alarmiert worden war, räumte nach Angaben von Kommandant Markus Rietig die Unfallstelle für die Rettungskräfte frei, die allerdings für den 57-jährigen Unglücksfahrer nichts mehr tun konnten. Der Mann verstarb nach Angaben der Polizei noch an der Unfallstelle.
Genau zwischen zwei Stützpfeilern hindurchgefahren
Während die Unfallstelle von der Staatsanwaltschaft und der Spurensicherung untersucht und versiegelt wurde, nahm unter Tags ein Statiker das Gebäude in Betracht. Der stellte fest, dass der Mann mit seinem Wagen eine Stelle genau zwischen zwei tragenden Pfeilern durchbrochen habe, ohne diese zu beschädigen. So bestehe nach ersten Analysen wohl akut keine Einsturzgefahr.
"Das Stockwerk darüber ist völlig intakt", bestätigte auch Hilti-Pressesprecherin Jessica Nowak, die gestern sofort vom Firmenstammsitz in Liechtenstein nach Kaufering gereist war. Sie bestätigte Vermutungen, wonach es sich bei dem Verunglückten offenbar um einen ehemaligen Mitarbeiter des Hauses gehandelt haben könnte.
Die Diskussion ist geschlossen.