Kein zähes Tauziehen mehr um die Kinder
Nach der Trennung bekam die Mutter das Sorgerecht für das neunjährige Kind zugesprochen. Doch der Vater macht sich Sorgen, erhebt Vorwürfe. Die Mutter prügle das Kind, sagt er, sperre es zur Strafe in einen dunklen Hausflur.
Wie es weitergeht und was geschieht, muss das Gericht entscheiden. Streitigkeiten wie dieser Fall aus dem Kreis Landsberg sind nur die Spitze eines Eisberges. Oft sind die Kinder die Leidtragenden, wenn eine Ehe scheitert. Wenn Frau und Mann getrennte Wege gehen. "Das kann für die Kinder sehr belastend sein", sagt Birgit Demeter. Sie ist Familienrichterin am Amtsgericht in Landsberg und kennt die Fälle, in denen um die Kinder gestritten wird. "Die Kinder stehen dazwischen und wissen nicht, zu wem sie halten sollen oder dürfen." Die Konflikte um Sorge- und Umgangsrecht können sehr lange dauern und sich über Jahre hinziehen. "Irgendwann sind die Kinder volljährig, spätestens dann ist es erledigt", sagt die Richterin.
Das Amtsgericht will künftig unbürokratischer und rasch reagieren, um langen Streit von vorne herein zu verhindern. Der Plan: Wenn ein Streit bei Gericht landet, soll es schon innerhalb von nur ein oder zwei Wochen einen Termin geben, bei dem alle Beteiligten an einem Tisch sitzen. Auch ein Mitarbeiter des Kreisjugendamts soll bei diesem Treffen dabei sein. "Wenn man schnell reagiert, kann man verhindern, dass sich ein Konflikt hochschaukelt", sagt Amtsrichter Wolfgang Daum. Das Amtsgericht hat deshalb vor kurzem ein Treffen mit Rechtsanwälten und Mitarbeitern von Beratungsstellen und Jugendamt organisiert. Ziel ist es, alle Beteiligten einzubinden. Auch die Anwälte sollen ihren Teil dazu beitragen, dass Konflikte nicht eskalieren. "Die Schriftsätze sollen sachlich sein und keine Anschuldigungen enthalten", sagt Wolfgang Daum.
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