Mehr als 50 Jahre vom Manuskript zum Buch
Dießen Als der Dießener Sprachwissenschaftler Bruno Schweizer am 11. November vor 50 Jahren starb, wurde er mitten aus seiner Arbeit gerissen. Das meiste, was er in seinem 61-jährigen Forscherleben zusammengetragen hatte, blieb deshalb unveröffentlicht. Sein Nachlass an Manuskripten und seine Bibliothek wanderten in die Archive der Universitäten in Marburg und Innsbruck. 50 Jahre nach Schweizers Tod ist jetzt sein fünfbändiges, fast 1000 Seiten umfassendes Manuskript einer Zimbrischen Gesamtgrammatik von dem amerikanischen Sprachwissenschaftler James R. Dow (Universität von Idaho) in Buchform herausgegeben worden. Einen Tag nach Schweizers 50. Todestag wurde es im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums in der Otto-Eckart-Stiftung in München der Fachwelt vorgestellt.
1933 hatte Schweizer erstmals die Siedlungsgebiete der Zimbern, einer bairischen Volksgruppe in den norditalienischen Alpen, bereist. Seine Tätigkeit bei der Kulturkommission für Südtirol ermöglichte es ihm ab 1940, seine Arbeiten zu diesem Thema fortzusetzen. Aufgabe dieser Kulturkommission war, interdisziplinär die Kultur der deutschsprachigen Südtiroler zu dokumentieren. Diese waren - ebenso wie die Zimbern - zu dieser Zeit von Adolf Hitler und Benito Mussolini vor die Wahl gestellt worden, entweder ihre Heimat zu verlassen oder sich italianisieren zu lassen. Die meisten entschieden sich fürs Erste, die sogenannte "Option".
Bruno Schweizer, der nie Mitglied von NSDAP und SS war, hatte bereits 1938 in der SS-Forschungsstätte "Ahnenerbe" gearbeitet. Er erhielt nun den Auftrag, sprachwissenschaftliche Forschungen in Südtirol durchzuführen. Diese Aufgabe bot Schweizer die Gelegenheit, über seinen eigentlichen Auftrag hinaus auch seine Zimbern-Studien wieder aufzunehmen.
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