Landsberger Ärzte gegen Atomkrieg melden sich zu Ostern zu Wort
Die Landsberger IPPNW-Regionalgruppe sendet einen Friedensappell an den Bundestag. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine fordert sie Frieden, Diplomatie und Abrüstung.
Mit einem Friedensappell zum Osterfest wendet sich die Landsberger Regionalgruppe IPPNW an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Die Organisation "Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung" warnt vor einer steigenden nuklearen Gefahr. "Der Ukraine-Krieg kann, wenn nicht bald eine Verhandlungslösung gefunden wird, jederzeit in einen Nuklearkrieg eskalieren", heißt es in einer am Gründonnerstag veröffentlichten Mitteilung.
Seit dem 7. Oktober sei in Nahost ein weiterer Krieg mit einem nuklearen Eskalationspotenzial hinzugekommen. Außerdem seien in den vergangenen Jahren wiederholt Abrüstungsverträge gekündigt worden und die Atomwaffenarsenale würden verstärkt, auch Deutschland halte weiter an der nuklearen Abschreckung fest. Die Militärausgaben sollen 2024 auf grob zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, über 86 Milliarden Euro, erhöht werden und in den kommenden Jahren weiter steigen.
Was für die IPPNW-Gruppe aus Landsberg wichtiger als Aufrüstung ist
"Statt immer mehr Mittel in Militär und Rüstungsindustrie zu stecken und damit globale Krisen weiter anzuheizen, brauchen wir finanzielle Programme für die Bekämpfung der Klimakatastrophe, für Gesundheit, Bildung und Soziales sowie massive Investitionen in die marode Infrastruktur", verlangen der ehemalige IPPNW-Geschäftsführer Rolf Bader und der Sprecher der Landsberger Regionalgruppe, Dr. Wolfgang Lerch.
"Anlässlich der am Wochenende bundesweit stattfindenden Ostermärsche fordern wir die Bundestagsabgeordneten auf, sich für ein Ende der Kriege in der Ukraine und in Gaza einzusetzen. Setzen Sie sich kraft Ihres Amtes für Frieden, Diplomatie und Abrüstung ein, statt die Bevölkerung ,kriegstüchtig' machen zu wollen oder gar über europäische Atombomben nachzudenken", heißt es in dem Appell abschließend. (AZ)
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
Herr Dr. Lerch zeugt in meinen Augen mit seinen Aussagen nicht gerade für Weitblick. Sicher ist jeder Vernünftige für Klima, Gesundheit, Bildung, Soziales, Infrastruktur, keine Frage.
Aber: Verhandlungen mit Russland? Putin will laut eigener Aussage nicht verhandeln, da er sich jetzt nach 2 Jahren endlich in der Position des stärkeren befindet. Und wenn Russland die Ukraine erobert, sind kleinere Osteuropäische Staaten das nächste Ziel in seinem 'neuen russischen Reich'.
So, nun nehmen wir an, Trump gewinnt die Wahl, Putin erobert die Ukraine, China traut sich infolgedessen sich mit Taiwan anzulegen. Sämtliche militärische Operationen der USA werden sich auf Taiwan und nicht mehr auf Europa konzentrieren. Dann heisst es EU gegen Putin, was meint Herr Dr. Lerch, was das dann erst so eine atomare Bedrohung bedeutet. Gegen diese Möglichkeit leben wir in Deutschland momentan noch ruhig.
Meine persönliche Meinung: Wenn die Ukraine innerhalb der nächsten 6 Monate nicht massiv durch andere Staaten ertüchtigt wird, denn Angriff zurückzudrängen, wird das Jahr 2025 für uns deutsche nicht mehr aussehen wie die letzten 70 Jahre.
Dann sollten Sie ernsthaft an einem persönlichen Plan für die Zeit nach Oktober 2024 arbeiten.
Bettina S., selbst wenn Trump an die Macht kommt, würden die USA niemals Russland Europa überlassen. Trump bräuchte als Präsident für solche Entscheidungen Mehrheiten im amerikanischen Parlament und das würde auch die Mehrheit der Republikaner dann nicht mehr mitmachen, die Demokraten ohnehin nicht.
Abgesehen davon hat es die russische Armee in über zwei Jahren Krieg bisher nicht geschafft, die kleine Ukraine zu besiegen. Wie will sie es dann mit den EU-Staaten plus GB aufnehmen, die ihre stärksten und modernsten Waffen bisher zurückgehalten haben? Ein bisschen realistisch sollten schon wir schon bleiben und nun nicht völlig hysterisch werden.
Herr Wolfang L, sie haben natürlich recht und ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt. Putin wird die nächsten Jahre sich nicht an eine Besetzung von NATO-Ländern wagen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, das z.B Belarus und Kasachstan dann fast kampflos dem 'neuen russischen Reich' angeschlossen werden; weitere Länder werden folgen.
Und Putin wird die NATO nicht angreifen, aber immer mehr sticheln und provozieren. Als vor ein paar Tagen eine russische Rakete über Polen flog und darauf der Botschafter einbestellt wurde, haben die Russen das einfach ignoriert. Das zeigt schon wohin die Richtung geht.
Wolfgang L, bei den amerikanischen Republikanern sehe ich das leider kritischer als sie, ich hoffe natürlich ihre Sichtweise ist realer. Aber als Trump Präsident wurde war er selbst überrascht, nichts hat in seiner Partei funktioniert. Aber seit fast zwei Jahren bauen Trump-Vertraute die republikanische Partei derart um, das nur noch Trump-Befürworter an Schlüsselpositionen sitzen.
Und Wolfgang B, sie müssen sich um meinen Plan keine Sorgen machen, ich lebe nur 5-6 Monate pro Jahr in Deutschland. Alles kein Problem, wenn ich aufgrund meines links-grünem Weltbildes hier zu Person non-grata erklärt werden sollte.