Ruinen, Burgen und Wein
Historischer Verein auf den Spuren der Römerstraße
Vor Kurzem begab sich der Historische Verein Landsberg zum dritten Male auf die Spurensuche entlang der Via Claudia Augusta, der ersten Römerstraße über die Alpen. Diesmal führte der Weg von Trient aus direkt nach Ostiglia an den Fluss Po. In Trient verzweigt sich nämlich die Via Claudia Augusta (VCA) in zwei Trassen: die eine, die „Via Claudia Altinate“, geht von Trient aus nach Altino, an der Lagune von Venedig, während die andere, die „Via Claudia Padana“, in Ostiglia den Fluss Po erreicht. Diese Teilstrecke der VCA, die Via Claudia Padana, war dieses Mal das Ziel der Spurensuche für den Historischen Verein. Die fünftägige Studienreise begann in Verona, eine der wichtigsten Handelsstädte an der Via Claudia, mit einer Führung durch das römische Verona. Dabei durfte auch ein Besuch in der frühromanischen Kirche San Zeno nicht fehlen. Weiter ging die Fahrt nach Ostiglia, dem eigentlichen End- oder Anfangspunkt der Via Claudia am Fluss Po. Auf ihrem Weg dorthin durchquerte die Gruppe das große Reisanbaugebiet im Norden Italiens. Da bei dieser Studienreise natürlich auch das Essen nicht fehlen durfte, wurden in einem bäuerlichen Restaurant auch die regionstypischen Produkte der Poebene verkostet. So gestärkt konnte die anschließende Führung durch das faszinierende römische Brescia, das noch bedeutende römische Reste aufzuweisen hatte, gut verkraftet werden. Zu den wichtigen regionalen Produkten gehört natürlich auch der Wein dieser Gegend. Deshalb begeisterte eine Fahrt durch die verschiedenen Landschaften und Orte der bekannten Weingegenden Valpolicella und Soave die Reisegruppe genauso wie die Besichtigung der kleinen Stadt Soave selbst, mit ihrer noch vollständig erhaltenen Stadtmauer und der beeindruckenden Skaliger-Burg hoch über der Stadt. Fast nicht zu finden waren dagegen das versteckte romanische Kloster und die interessante frühromanische Kirche St. Giorgio, die – noch deutlich sichtbar – auf römischen Grundmauern errichtet worden war. Natürlich schloss sich in dieser berühmten Weingegend, nach all den anstrengenden Besichtigungen, die schon traditionelle Weinprobe ganz selbstverständlich an. Diese Stärkung ermutigte später die Reisegruppe, auf der Fahrt nach Rovereto die berüchtigte „Veroneser Klause“ zu durchqueren, einen von der Etsch durchströmten Engpass, der in vielen Kriegen eine wichtige militärische Rolle gespielt hat. Berühmt wurde die Erstürmung der Veroneser Klause 1155 durch Otto von Wittelsbach, um Kaiser Barbarossa den Rückzug zu sichern. Von Rovereto aus war es dann ein Leichtes, einen Ausflug an den Gardasee zu unternehmen, um auf der Halbinsel Sirmione die römische Villa „Grotten des Catull“ und die dazugehörenden umfangreichen Ausgrabungen zu besichtigen. Auch die ehemalige Seidenstadt Rovereto selbst, ebenfalls eine römische Gründung an der Via Claudia, begeisterte einerseits durch ihre bezaubernde Altstadt, andererseits durch eines der bedeutendsten Museen für moderne Kunst in Oberitalien: denn das „MART“ hat sich längst als kulturelles Zentrum im Trentino herauskristallisiert. Nicht leicht zu bewältigen war nach dem Besuch dieses ungewöhnlichen Museums der gedankliche und zeitliche Sprung von mehr als 1000 Jahren durch die nachfolgende Besichtigung des großartigen Castello Beseno, der größten Burganlage des gesamten Trentino. Von dort oben aus bot sich den Besuchern ein überwältigender Blick hinunter auf das Etschtal und hinauf zum Kamm der Alpen. Mit diesem wunderbaren Blick verabschiedete sich der Historische Verein von den vielfältigen Abenteuern entlang der Via Claudia Augusta. (lt)
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