Frühjahrsversammlung: Lechgau um 200 Trachtler gewachsen
Der Lechgau ist in den vergangenen zehn Jahren um 200 Mitglieder gewachsen. Bei der Frühjahrsversammlung in Westendorf gab es zudem einen emotionsreichen Abschied.
Eine gute Nachricht konnte Franz Multerer, Vorstand des Lechgau Trachtenverbands, bei der diesjährigen Frühjahrsversammlung in Westendorf verkünden: Der Lechgau ist in den vergangenen zehn Jahren um circa 200 Mitglieder gewachsen. „Das ist momentan gegen den Trend, denn insgesamt gehen die Mitgliederzahlen der Trachtenvereine in Bayern zurück“, so Multerer. Und das, obwohl mit der Auflösung des Vereins „Almrausch“ Neu-Ulm der Lechgau einen kompletten Verein verloren hat. Doch dazu später noch einmal.
Lechgau Trachtenverband schafft Musikerentschädigung für Gaufeste ab
Das 98. Lechgau-Trachtenfest findet heuer in Landsberg statt und soll dem bayernweiten Trend ebenfalls entgegenwirken. Die Planungen laufen auf Hochtouren, und die Einladungen an 35 Trachtenvereine sind verschickt. Eine Änderung wird es in diesem Jahr beim Gaufest geben: Die Entschädigung für die Musikkapellen ist abgeschafft. Bislang bekamen Vereine, die eine Musikkapelle dabeihatten, fünf Euro pro Musiker vom gastgebenden Verein ausgezahlt. Gedeckelt beim Kirchenzug auf maximal 75 Euro, beim Festzug maximal 150 Euro. Um die Trachtenvereine, die ein Gaufest ausrichten zu entlasten, fällt diese Auszahlung jetzt weg. Das beschlossen die anwesenden 103 Delegierten bei der Versammlung mit zehn Gegenstimmen.
Apropos Geld: Vorstand Franz Multerer und Gau-Jugendleiter Georg Multerer beschworen die Vereine erneut, doch bitte die Förderungen, die es für die Trachtenvereine gibt, auch abzurufen. „Sonst werden die Gelder irgendwann gestrichen, wenn sie anscheinend keiner braucht“, warnten beide.
„Heimat- und Trachtenboten“ wird eingestellt
Eine schlechte Nachricht gab es vom „Heimat- und Trachtenboten“ (HTB), der Trachtler-Zeitung. Da die Abonnementzahlen immer noch zurückgehen, wird dieser vermutlich zum Ende des Jahres eingestellt. Nach 97 Jahren. „Wenn das wirklich so kommt, müsst ihr eure Vereins-Satzungen gegebenenfalls überarbeiten. Denn manche haben noch darin stehen, dass Versammlungen oder Ähnliches über dieses Medium angekündigt werden müssen“, legte Multerer den Vereinen nahe.
Völlig satzungskonform war die einzige Ehrung bei der Frühjahrs-Gauversammlung: Markus Burmberger vom Trachtenverein „Fuchsbergler“ Stoffen bekam das Silberne Gauehrenzeichen verliehen. Burmberger war fünf Jahre zweiter und zehn Jahre erster Vorplattler in seinem Verein. Zudem bekleidete er drei Jahre das Amt des zweiten Kassiers und ist seit 2012 bis zum heutigen Tag erster Kassier der „Fuchsbergler“.
Mitglied verabschiedet sich vom Lechgau und seinen Delegierten
Zum Ende der Versammlung wurde es noch einmal emotional. Kathrin Koch, ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Trachtenvereins „Almrausch“ Neu-Ulm, verabschiedete sich offiziell vom Lechgau und seinen Delegierten. Mit brüchiger Stimme bedankte sie sich für die jahrzehntelange Freundschaft und die vielen schönen gemeinsamen Erlebnisse. Der anschließende minutenlange Applaus ließ erahnen, dass auch die anwesenden Delegierten sehr angefasst waren und die eine oder andere Träne vergossen wurde.
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