Ein Punktsieg für die CDU
Es gibt Wahlen, nach denen alle Beteiligten bis in die Nacht zittern müssen – und es gibt das Saarland.
Dass dort bald eine Große Koalition regieren würde, stand seit Wochen fest: Zu tief ist die Kluft zwischen Sozialdemokraten und Linken und zu schwach auf der anderen Seite die FDP. Das Kalkül, das Annegret Kramp-Karrenbauer beim Bruch der Jamaika-Koalition im Hinterkopf hatte, ist damit aufgegangen. Die CDU-Frau bleibt Ministerpräsidentin, auch wenn das am Ende weniger mit ihr selbst zu tun hatte als mit den unerfüllten Hoffnungen der SPD.
Um aus dem Ergebnis Schlüsse auf die Lage im ganzen Land ziehen zu können, ist das Saarland zu klein. Neben SPD und FDP dürfte die Wahl aber auch Grünen und Linken zu denken geben: Bei den Grünen wachsen die Bäume nicht in den Himmel – und bei der Linkspartei zieht, wenn überhaupt, nur noch der Name Lafontaine. Der heimliche Sieger des Sonntags sind ohnehin die Piraten, die auch außerhalb ihrer Hochburg Berlin problemlos punkten können.
Die Freude über den Wahlsieg dürfte sich allerdings auch bei der Ministerpräsidentin in Grenzen halten. Ihr Gestaltungsspielraum ist bei zwölf Milliarden Euro Schulden gering. Sie muss, vor allem, den Mangel verwalten.
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