Nordkorea bleibt Unruheherd
Wie es in Nordkorea nach dem Tod des Diktators Kim Jong Il weitergeht, ist noch offen. Aber eines scheint gewiss.
Selbst wenn der von seinem Vater noch zu Lebzeiten als Nachfolger auserkorene Kim Jong Un formal der neue Machthaber werden sollte, wird im Hintergrund das Militär konsequenter als bisher die Fäden der Macht in Händen halten. Und dies verheißt nichts Gutes.
Der verarmte Staat auf der koreanischen Halbinsel hat sich in den vergangenen Jahren zur Atommacht aufgeschwungen, während im Land das Elend herrscht und Hungersnöte Tausende Todesopfer fordern. Dem größenwahnsinnigen Diktator in Pjöngjang und seinen Generälen war für den Aufstieg in den Klub der Atommächte jedes Mittel recht. Auch den USA gelang es nicht, sie zu bändigen.
Nach dem Willen des am Samstag gestorbenen Diktators soll die Kim-Familie in dritter Generation über das ausgeplünderte Land herrschen. Aber der noch keine 30 Jahre alte Sprössling hat bisher weder durch Fähigkeiten noch durch Leistung überzeugt. Ihm steht ein Dasein als Marionette des Militärs bevor. Daraus folgen zwei schlechte Nachrichten: Reformen im Land sind nicht zu erwarten. Und Nordkorea bleibt ein Unruheherd auf der internationalen Bühne.
Die Diskussion ist geschlossen.