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Als noch kräftig auf die Schweinsblase gehauen wurde
Unterallgäu Wenn heutzutage im Unterallgäuer Fasching liebreizende Prinzessinnen und Prinzen, hübsche Tanzmariechen und Gardemädchen mit rheinischem Schwung lustig über die Bühnen hüpfen, wenn sich manche Narren auf tollen Bällen inmitten von Kindergarden und Elferräten schier totlachen und wenn der Jubel und Trubel bei Fastnachtsumzügen sogar die Polizei anlockt, dann sollten die vielen Unterallgäuer Faschingsfreunde und Faschingsmuffel wenigstens wissen, was man in unseren Breiten früher und ganz früher so unter Fasenacht verstand.
Wir haben deshalb ein paar Geschichtchen und Geschichten ausgegraben, die vielleicht weniger einen besonderen Grad des Frohsinns unserer Vorfahren, als die kleinen Freuden armer Leute offenbaren. Sie stammen aus den Zeiten, als man hier vom rheinischen Karneval noch nichts wusste und als der eher zurückhaltende Menschenschlag des Alpenvorlands weniger auf die Pauke als auf die heimischen Schweinsblasen schlug.
Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in Pfaffenhausen einen eigenartigen Brauch, bei dem es tatsächlich "Lustig ist die Fasenacht, wenn der Pfarrer Küchle bacht", hieß. Diesem Brauch nach durfte sich jeder Pfaffenhausener zur Fastnacht ein bis zwei sogenannte Fastnachtsküchle beim Herrn Pfarrer abholen, um die zuvor der Bürgermeister für die ganze Gemeinde ehrerbietigst angehalten hatte. So bestimmte der Pfarrer den "Küchletag" und der Gemeindediener glockte dann diese frohe Botschaft von Straße zu Straße aus. Das war eine freudige Nachricht im Flecken und am Küchletag eilten alle Seelen des Marktes zum Pfarrhof, um sich die Butterschmalzküchle abzuholen. Als Gegenleistung bekam der Pfarrer übrigens eine große Fuhre Brennholz aus dem Gemeindewald.
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