
Schwungvolle Erfolgsgeschichte

Die 150 Mädchen der Tanzgruppen des Stamm-Kneipp-Vereins sind von den Bühnen im Landkreis nicht mehr wegzudenken. Claudia Sachon brachte den Stein ins Rollen
Sie prägen den Fasching mit, sind aber keine Faschingsgesellschaft. Auch im Rest des Jahres gibt es kaum eine Showbühne ohne sie: Mittlerweile treten die Dancing Feets, die Hipp Shakers, die Crazy Jumpers und wie sie alle heißen bei so vielen Gelegenheiten auf, dass sie aus dem Leben der Kneippstadt fast nicht mehr wegzudenken sind. Die Rede ist von den Tanzgruppen des Stamm-Kneipp-Vereines, einer echten Erfolgsgeschichte. Dahinter steht Claudia Sachon. Der Zufall und zum zweiten eine spontane Idee führte 1998 zur Gründung. Was inzwischen daraus entstanden ist, ist durchaus erstaunlich.
Claudia Sachon machte damals einen Tanz-Übungsleiterkurs mit und wollte ihr Wissen gerne weitergeben. Ludwig Scharpf war Vorsitzender des Stamm-Kneipp-Vereines, hörte davon und meinte, damit könne man doch auch jugendlichen Schwung in den Verein bringen und auf attraktive Weise die Säule der Bewegung präsentieren. So begann alles mit einer Gruppe und einem Auftritt im Kurhaus vor nun schon 18 Jahren. Inzwischen haben sich daraus neun Tanzgruppen mit rund 150 aktiven Tänzerinnen im jugendlichen Alter, inklusive einer Erwachsenengruppe gebildet. Denn viele Jugendliche von früher wollten auch weiter ihrer Tanzfreude nachgehen. So entstand fast von alleine die „Dance Connection“ der über 21-Jährigen. „Nomen est omen“ – und so tragen die meisten Gruppen, die altersmäßig stets homogen sind, das „Dance“ in ihrem Namen. Da gibt es dann die Dancing Feets, die Dancing Girls, die Dance Nation, die Dance Crew, die Hipp Shakers oder die Crazy Jumpers. Mit zu den ersten Gruppen gehören jedoch die Dance Company, die Dance Generation oder die Joy Jumpers.
Gefragt sind die Auftritte über das ganze Jahr, wie Claudia Sachon zu berichten weiß: „Jetzt im Fasching sind wir natürlich besonders oft im Einsatz, aber wir haben daneben auch ein Sommerprogramm, mit dem wir bei Pfarrfesten, Konzerten im Kurhaus, bei Kneippgedenktagen, beim Stadtfest und vielem mehr auftreten.“
Inzwischen sind die Tänzerinnen auch um Umland im Einsatz, etwa in Augsburg, in Tannheim bei Memmingen oder in Neugablonz. Auch die Mädchen kommen nicht mehr nur aus der Kneippstadt, sondern ebenso aus den Ortsteilen, aus Ettringen oder Lauchdorf.
„Mir ist ganz wichtig, dass die Mädchen sich mit der Gruppe identifizieren, dabei miteinander aufwachsen und somit Zusammenhalt und Freundschaften entstehen“, sagt Claudia Sachon. „Und es macht immer wieder Spaß, zu sehen, mit welcher Freude sie dabei sind.
Die Tanzprogramme entstehen meist in enger Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Einmal eine Stunde in der Woche trifft sich jede Gruppe zum Training und daraus entstehen dann auch die Ideen für die Darbietung, wobei natürlich viel Kreativität gefragt ist. Denn es ist schon erstaunlich, wie abwechslungsreich die einzelnen Gruppen agieren. Dazu müssen auch die Kostüme ausgesucht und besprochen werden. „Doch hier organisieren sich die älteren Gruppen meistens schon alleine und bringen sich selbst mit ein. Sogar eine Oma näht hier schon einmal die Röcke und auch die Eltern helfen mit“, ist Claudia Sachon froh, dass sie nicht alles alleine machen muss. Inzwischen wird sie bei der Trainingsarbeit auch schon von ihren Schülerinnen wie Johanna und Teresa Kohler oder Julia Filser unterstützt. Sie sind schon viele Jahre dabei, wie auch Verena Dillitz: „Ich habe mit sechs Jahren bei den Hipp Skakers angefangen und mir macht es auch nach 16 Jahren noch genauso viel Spaß.“ Janina Egger ergänzt: „Es ist eine schöne Abwechslung zur Schule und wir sind immer alle gut drauf. Es ist natürlich schön, wenn die Leute am Ende Beifall spenden.“ Von der Entwicklung insgesamt ist Claudia Sachon selbst manchmal überrascht worden: „Dass es einmal so viele Gruppen werden, habe ich natürlich am Anfang nicht erwartet. Aber es gibt eben so viele Mädchen, die tanzen wollen. Und mir macht es immer noch viel Freude, die Entwicklung zu sehen.“
Der Beifall des Publikums bei den Auftritten und zu sehen, wie begehrt ihre Darbietungen bei so vielen Anlässen sind, ist dann stets der Lohn für die Arbeit, die, oft nicht sichtbar, dahinter steckt. Angetan von seinen Gruppen ist auch Stefan Welzel, der Zweite Vorsitzende des Stamm-Kneipp-Vereins: “Es ist toll, dass wir hier die erfrischende Seite unseres traditionsreichen Vereines darstellen können und die Tanzgruppen sind ausgezeichnete Repräsentanten für uns.“
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