Ein aufsteigender Stern am Modellflug-Himmel
Bayersried Seine Lippen arbeiten. Mal presst er sie zusammen, dann verzieht er den Mundwinkel, rollt die Zunge, um sofort wieder angestrengt nach vorne zu starren. Luca Baumann klebt förmlich am Bildschirm. Über eine Fernsteuerung, die mit dem Computer-Simulator verbunden ist, lässt er einen Flieger steigen und landen. Egal, ob Rollen, Rückenflug oder Loopings: Der Sechsjährige steuert die Spezialmaschinen mit spielerischer Leichtigkeit. Erst am Simulator, dann bei Wind und Wetter auf dem Modellfluggelände. So, als ob er nichts anderes in seinem Leben gemacht hätte. In Fachkreisen gilt Luca Baumann als riesiges Talent.
Das hat bereits ein Modellflugsport-Unternehmen erkannt: Beim Air-Meet in Donauwörth-Genderkingen, dem Szene-Ereignis des Jahres schlechthin, durfte Luca an der Seite des mehrfachen Weltmeisters Mike Mc Conville fliegen und an einem Weltrekordversuch teilnehmen - eine Herausforderung, den Massenstart mit 56 Parkzone-Maschinen ohne Schaden zu bewältigen. Die Profis und US-Entwickler waren am Ende so begeistert, dass sie dem Sechsjährigen eine hochmoderne Fernsteuerung mit 2,4-Gigahertz-Technologie und eine Me 109 von Horizon schenkten - das neueste Modell, das erst in diesen Tagen in Europa auf den Markt kommt. Verständigungsprobleme mit den US-Amerikanern gab es nicht: Luca angelte sich eine hübsche Dolmetscherin. Außerdem braucht es für die gemeinsame Leidenschaft Modellflug nur wenige Worte. Die Profis stellten schnell fest, dass Luca ein sehr gutes dreidimensionales Vorstellungsvermögen besitzt. Fliegt das Modell beispielsweise auf dem Rücken, muss er an der Fernsteuerung spiegelverkehrt die Hebel bedienen. Freilich benötigt er auch das Händchen, um mit viel Feingefühl den Flieger am Himmel zu dirigieren. Wofür andere Jahre brauchen, das gelingt Luca im Handumdrehen.
Erfolgsrezept mag auch die Vorbereitung sein: Der Sechsjährige fliegt einen neuen Flugzeugtyp erst am Simulator, um ihn dann kurz darauf im Freien in die Luft zu katapultieren - bei Wind und Wetter, und mit Sonnenbrille, um nicht geblendet zu werden. Die 5000 Zuschauer beim Air-Meet in Genderkingen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, als der Sechsjährige mit seinen nicht einmal 140 Zentimetern Körpergröße sein Talent bewies. Ein Kleiner ganz groß.
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