Als Mindelheim eigenes Geld druckte
Auch wenn die Inflation derzeit hoch scheint: Vor 100 Jahren litten die Mindelheimer noch ganz anders unter der Geldentwertung. Die Stadt versuchte es mit Notgeld.
Die Mass Bier kostet 3,36 Milliarden Mark. Das war im September. Ende Oktober mussten Durstige 5,04 Milliarden Mark für dieselbe Menge Gerstensaft hinblättern. Und ab 5. November kostete das Vergnügen 42 Milliarden Mark. Wer sich heute wegen einer Inflationsrate von etwas über sieben Prozent Sorgen macht um die Geldentwertung, der mag sich ausmalen, wie den Menschen vor 100 Jahren geschah. In Mindelheim gab es den verzweifelten Versuch, sich von der Reichsmark abzukoppeln. Die Stadt druckte eigenes Geld. Am Ergebnis änderte das aber nichts: Der Wert des Geldes schmolz dahin, wie Schnee im Hochsommer.
Die alten Mindelheimer Scheine sind wertvolle Zeitdokumente
Aber eines immerhin brachte dieses Mindelheimer Geld mit sich: Auf den Scheinen waren neben den immens hohen Zahlen wie 10.000.000 oder 50.000.000 oder eine Billion Mindelheimer Motive abgebildet. Zu sehen sind auf diesen Geldscheinen beispielsweise eine Stadtansicht, das im Bau befindliche spätere Maristeninternat mit Mindelburg, das Westernacher Tor oder Georg von Frundsberg. So sind die Scheine heute ein wertvolles Dokument einer Zeit, die die Deutschen als Trauma über Jahrzehnte prägen sollte. Die Motive übrigens stammten von dem Mindelheimer Künstler Max Beringer und dem Malermeister Ernst Holzbaur.
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