So schützt man sich vor Fahrraddieben
Im Unterallgäu wurden in den vergangenen Monaten vermehrt hochwertige Fahrräder und E-Bikes gestohlen. Die Polizei gibt Tipps, wie man das vermeiden kann.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Fahrraddiebstähle deutschlandweit zwar gesunken, die Polizeiinspektion Mindelheim hatte seit Jahresbeginn aber vermehrt damit zu tun. Vor allem auf hochwertige Fahrräder und E-Bikes hatten es die Diebe in Mindelheim und der Umgebung abgesehen – und wurden unter anderem am Bahnhof, an den Fahrradabstellplätzen großer Firmen, aber auch in Garagen, Kellern und Tiefgaragen fündig. Mit diesen Tipps kann man sein Rad vor den Langfingern schützen.
„Viele Elektroräder haben ein Rahmenschloss, das Vorder- und Hinterrad blockiert – es reicht allerdings nicht als Diebstahlschutz. Denn trotz dieser Sicherung können die Räder mühelos weggetragen und einfach in ein Auto verladen werden“, sagt Joachim Schneider, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention.
Im Zweifel sollte man das Fahrrad lieber mit mehreren Schlössern vor Dieben schützen
Die Polizei, so Schneider, rate daher zu einem stabilen, massiven Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschloss mit geprüfter Qualität aus hochwertigem Material, wie etwa durchgehärtetem Spezialstahl. Entweder sollte das Schloss so groß sein, dass sich Vorder-, Hinterrad und Rahmen an ein festes Objekt wie einen Fahrradständer oder Laternenpfahl anschließen lassen, oder man setzt mehrere Schlösser ein. Wertvolles Zubehör wie Akku oder Display sollte ebenfalls mit einem wertigen Schloss gesichert oder mitgenommen werden. „Das gilt genauso für das Abstellen in Keller oder Garage“, sagt Schneider, „denn natürlich halten auch verschlossene Räume Kriminelle nicht auf“.
Um sein Rad zu sichern, kann man auch versteckte Ortungssender wie zum Beispiel GPS-Tracker daran anbringen. Sie schicken per SMS einen Alarm ans Handy, wenn das abgestellte Fahrrad bewegt wird. Der Standort des Rades wird laufend übermittelt. Damit ein wiedergefundenes Rad zweifelsfrei identifiziert und an dessen Eigentümer oder Eigentümerin zurückgegeben werden kann, braucht es eine individuelle Kennzeichnung. Diese können Eigentümer oder Fachhändler anbringen. Viele Räder haben schon beim Kauf eine in den Rahmen eingeschlagene oder -gravierte individuelle Rahmennummer.
Zusätzlich sollten alle wichtigen Infos zum Rad wie die Codier- oder Rahmennummer, Rahmengröße, Versicherung, Hersteller, Modell, Radtyp, Eigentumsnachweis und ein Foto des Rads in einem Fahrradpass festgehalten werden. Viele Händler stellen einen solchen aus. Die Polizei rät, schon beim Kauf danach zu fragen.
Wurde das Rad gestohlen, lohnt es sich, Kleinanzeigenportale danach zu durchforsten
Sollten die Diebe trotz aller Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich gewesen sein, rät die Polizei, die Kleinanzeigenportale nach dem eigenen Rad zu durchforsten. Versucht der Dieb, es dort zu verkaufen, informiert man die Polizeidienststelle, bei der man den Diebstahl angezeigt hat und kann so im besten Fall das Rad zurückbekommen.
Vorsicht ist geboten, wenn man eine Person beobachtet, die ein versperrtes Fahrrad in ein Auto oder auf einen Anhänger lädt, mit einem Bolzenschneider oder einer Akku-Flex hantiert oder sich unberechtigt in einer Garage aufhält. "Wählen Sie bitte sofort den Notruf 110", so die Polizei. Sie rät dringend davon ab, selbst einzuschreiten. Stattdessen sollte man sich in Sicherheit bringen, die Polizei informieren und sich Tätermerkmale wie Aussehen, Bekleidung, Kennzeichen, Typ und Farbe von Fahrzeugen gut einprägen. Damit kann man dazu beitragen, dass der Dieb gefasst und seine Beute gesichert wird.
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