
Die wiedergewonnene Leichtigkeit der Memminger Indians

Plus In Regensburg noch chancenlos zeigt der ECDC Memmingen gegen den HC Landsberg seine Klasse. Vor allem zwei Akteure ragen heraus.
Er ist einer dieser Spieler, die den Unterschied ausmachen: Myles Fitzgerald. Der 27-Jährige war Ende des vergangenen Jahres als Neuzugang an den Memminger Hühnerberg gekommen. Gleich in seinem allerersten Einsatz für die Indians erzielte der Kanadier beim 3:4 gegen Weiden zwei Treffer. Anschließend fiel er verletzt drei Wochen aus. Nun kam er zurück. Und wie.
Beim ungefährdeten 4:1-Heimsieg des ECDC gegen den HC Landsberg in der Eishockey-Oberliga erzielte der Stürmer drei Treffer. „Myles hat uns gefehlt, klar“, sagte ECDC-Trainer Sergej Waßmiller. Nach zuletzt drei Niederlagen, welche die Indians in der Tabelle auf Rang zehn abrutschen ließen, führte der Sieg die Indians wieder auf Tabellenrang neun.
Im Tor der Memmingerinnen steht eine Frau
Doch nicht nur Fitzgerald bekam von Trainer Waßmiller Komplimente: „Jenny hat hervorragend gehalten. Ich bin so stolz auf sie“, sagte Waßmiller über Jennifer Harß, die das Memminger Tor hütete – und beinahe ohne Gegentor blieb. Die deutsche Nationaltorhüterin musste lediglich beim 1:3-Anschlusstreffer der Landsberger hinter sich greifen. Der „Hammer“ von Mathias Jeske war allerdings unhaltbar.
Ein ähnlicher Treffer gelang auch Myles Fitzgerald aufseiten der Indians zum 2:0. Doch Fitzgerald kann’s nicht nur auf brachiale Art und Weise, sondern auch ganz fein, ganz leichtfüßig. Wie bei seinem 1:0, als er vors gegnerische Tor zu schweben schien und lässig mit der Rückhand einschob. Beim 3:0 schließlich schob er den Puck zärtlich ins Netz des Gegners.
Myles Fitzgerald hat den Memmingern gefehlt
Ein großer Könner, der in seiner Art sich zu bewegen an Jared Mudryk erinnert. Einer, der den Indians gefehlt hat – wie Marvin Schmid, der ebenfalls wieder an Bord ist. Nachdem die Memminger die Landsberger in dieser Saison bereits mit 4:1 und 5:1 bezwungen hatten, war auch der dritte Erfolg nie in Gefahr. Und das, obwohl der Tabellenletzte hart arbeitete und nie aufsteckte. Für diese Einstellung bekamen die Spieler des Schlusslichts von ihrem Trainer, dem ehemaligen DEL-Spieler Fabio Carciola, nach dem Spiel ein Sonderlob – aber auch die Indians, denen er „super Spielzüge in der Offensivzone bescheinigte“.
Sein Kollege Waßmiller wollte da nicht widersprechen, räumte aber ein: „Wir stecken derzeit in einer schwierigen Situation. Aber wir machen das Beste daraus. Wir haben in dieser Saison schon oft sehr schön gespielt – und verloren. Deswegen war es mir lieber, dass wir heute gewonnen haben.“
Jeder Punkt ist wichtig im Kampf um die Play-offs
Denn: Nach einer überragenden Vorsaison, in der sie erst am letzten Spieltag vom Meisterrang eins verdrängt wurden, benötigen die Indians in der außergewöhnlichen Corona-Saison 2020/21 jeden Punkt, um sich für die Play-offs zu qualifizieren. Dazu gehört auch, dass sie Spiele wie das gegen Landsberg gewinnen – gegen einen Gegner, der bis zur letzten Sekunde hart kämpft.
Mit einem wie Myles Fitzgerald, der den Unterschied ausmachen kann, sollte das den Indians wieder leichter fallen als zuletzt.
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