Hautnah bei den Stars
Ottobeuren/München Gerhard Hoffmann war während der Fußball-Weltmeisterschaft bestens darüber informiert, wie es den Spielern des FC Bayern in Südafrika ergeht: "Wir hatten Kontakt per SMS." Nachdem er Thomas Müller zum Viertelfinal-Sieg gratuliert hatte, antwortete der kecke Jungstar: "War ja nur Argentinien." Mark van Bommel hoffte, dass die Holländer mindestens so gut abschneiden wie die Deutschen. Denn sonst wäre es nicht gerade angenehm, zum FC Bayern zurückzukehren, fürchtete der Mittelfeld-Stratege die Frotzeleien der Mitspieler.
Gerhard Hoffmann trifft die Stars des FC Bayern Tag für Tag, wenn sie nicht gerade am Kap um Weltmeister-Ehren kämpfen. "Ich sehe die Spieler öfter als meine Familie", sagt der 43-Jährige, der in Ottobeuren aufgewachsen ist. Hoffmann ist Physiotherapeut und Angestellter des Münchner Renommierklubs. Er leistet seinen Beitrag, dass die Spieler nach Verletzungen schnell wieder auf dem Platz stehen: Hoffmann kümmert sich um verhärtete Muskulaturen, versorgt Sprunggelenke mit Tapeverbänden oder bittet zum Krafttraining.
Seit 1999 gehört der frühere Handballer zum Betreuerstab der Bayern-Profis, vorher hatte er für die Jugendabteilung der Münchner gearbeitet. In den vergangenen zehn Jahren habe sich im Profifußball einiges verändert, so Hoffmann: "Alles ist viel professioneller geworden." Heutzutage würden begabte Kicker schon als Jugendliche auf eine spätere Karriere als Profifußballer vorbereitet. Disziplin werde immer wichtiger. "Ich glaube, ein Mario Basler hätte es heute schwer", schmunzelt Hoffmann. Der Ex-Nationalspieler war bekannt dafür, nicht zur Interessengemeinschaft der Asketen zu gehören.
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