Klassiker wird zur Torgala der Panther
Kaufbeuren Das Derby gegen die Augsburger Panther sollte eigentlich beim Joker-Cup 2010 aus Kaufbeurer Sicht der große Höhepunkt werden, doch der Kooperationspartner aus der DEL schickte den ESVK mit einer 1:11-Schlappe zurück in die Katakomben. Lediglich im ersten Drittel boten die gegenüber dem Freitagspiel (0:3 gegen die Michigan Tech University) deutlich verbesserten Joker dem Favoriten Paroli und erzielten durch Mike Wehrstedt den ersten Saisontreffer.
Dabei machte sich sofort das Mitwirken von Rob McFeeters und Petr Sikora positiv bemerkbar, die beide gegen Michigan noch geschont wurden. Dagegen verletzten sich in dieser Partie die beiden Neuzugänge Michael Fröhlich und Patrick Seifert. "Patrick hat eine schmerzhafte Prellung im Schulter-eck, da wollten wir einfach durch einen weiteren Einsatz kein Risiko eingehen. Bei Michael Fröhlich müssen wir die Kernspintomografie am Montag abwarten. Wir vermuten es ist eine Verletzung am Syndesmoseband im Sprunggelenk", so die erste Diagnose von Mannschaftsarzt Dr. Claus Hujer.
Während man im bisherigen Turnierverlauf sehr faire Spiele verfolgte, war der sportliche Vergleich der Kooperationspartner von zahlreichen Nicklichkeiten auf beiden Seiten geprägt. Erster unschöner Höhepunkt war bereits im ersten Drittel der Check von hinten gegen Jakub Körner, der seinem Kontrahenten Florian Schnitzer ein vorzeitiges Dienstende bescherte. Dass die Partie zum Ende mehr einer munteren Boxgala glich, dafür hatte Panther-Coach Larry Mitchell eine einfache Erklärung: "Da hatten sich einige Provokationen aufgestaut, die sich dann einfach entluden." Doch auch in diesen Vergleichen punktete lediglich Mark Soarez gegen Benedikt Kohl, sonst gingen einmal mehr die körperlich stärkeren Panther als Sieger aus dem Ring. "Wir konnten jedoch im Anschluss trotz der 165 Strafminuten mit den Augsburger Kollegen schon wieder ein Bier trinken", sagte ESVK-Sprecher Christian Demel mit einem Schmunzeln zu den Faustkämpfen auf dem Eis.
Nicht zu beneiden war an diesem Abend auch Torhüter Andreas Tanzer. Der Neuzugang, der auch für Augsburg als dritter Torhüter vorgesehen ist, musste sich 60 Minuten lang von seinen Mannschaftskameraden in spe die Pucks um die Ohren schießen lassen. "Andreas hat seine Sache sehr gut gemacht. Dass man bei elf Gegentoren auch den einen oder anderen haltbaren bekommt, ist ganz normal", so das Arbeitszeugnis von Trainer Ken Latta.
Trotz der deutlichen Schlappe war der ESVK-Trainer auf der anschließenden Summer-Jam-Party schon wieder bester Laune und bewertete das Ergebnis als keinen Beinbruch. Zumal der ESVK am Sonntag dann doch noch einen Sieg einfuhr. Gegen die Black Wings aus Linz gewannen die Kaufbeurer im Penaltyschießen mit 3:2. In der regulären Spielzeit hatte Scott Dobben die Gastgeber in Führung gebracht. Nachdem die Österreicher die Partie gedreht hatten, war es Mark Soares, der eine Sekunde vor Ende der Spielzeit den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Im Penaltyschießen bedurfte es dann 22 Anläufe, ehe Jakub Körner mit einem trockenen Schuss den Sieg herstellte.
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