
Der Vater des Türkheimer Volleyballs wird 70

Plus Türkheims „Mr. Volleyball“ wird 70. Neben Glückwünschen erhält Werner Klein die höchste Auszeichnung des Landesverbandes – völlig verdient angesichts seiner Verdienste.

Man durfte fast gespannt sein, was Werner Klein diesmal für ein Shirt zur Verleihung einer hohen Auszeichnung trägt, diesmal dem Verbandsehrenzeichen in Gold. In der Vergangenheit nämlich zeigte der Türkheimer immer wieder, dass er den Volleyballsport nicht nur im Herzen, sondern auch gerne auf Textilien trägt.
So geschehen vor sieben Jahren, als er für sein jahrzehntelanges Engagement beim SV Salamander Türkheim, im Schulvolleyball und im Volleyballbezirk mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet wurde. „Smile – Life ist Volleyball“ stand damals auf seinem Shirt. Zwei Jahre später wurde Klein vom Bayerischen Volleyballverband (BVV) mit der Silbernen Ehrennadel mit Kreuz ausgezeichnet. Wieder prangte ein Sinnspruch auf dem T-Shirt: „Volleyball – it’s not a sport, it’s a way of life“. Volleyball sei nicht nur ein Sport, sondern eine Lebenseinstellung. Treffender könnte man Werner Kleins Sportlerleben kaum zusammenfassen.
1978 befasste sich Werner Klein erstmals mit dem Volleyball
Mehr als sein halbes Leben hat der pensionierte Lehrer, der an diesem Sonntag seinen 70. Geburtstag feiert, sich dem Baggern und Pritschen verschrieben. Dabei ist er nur zufällig zum Volleyball gekommen: Er traf eines Abends im Jahr 1978 in der Sporthalle auf eine Mädchenmannschaft, die einen Trainer suchte – und in ihm prompt fand. Damals stand er gerade vor dem Staatsexamen und war eigentlich ein recht talentierter Fußballschiedsrichter. An der Schwelle zur Bayernliga stand er damals, sagt Klein. „Aber die Beschimpfungen und der fehlende Dank haben es mir verleidet.“
Ein Glücksfall für den Volleyballsport in Türkheim. Denn die Damenmannschaft blieb nicht das einzige Team, das Werner Klein in beinahe 40 Jahren Trainertätigkeit betreute. Als Jugendtrainer führte er Türkheimer Nachwuchsmannschaften zu zahlreichen schwäbischen Meistertiteln und vielen Teilnahmen an südbayerischen und bayerischen Meisterschaften.
Drei Mal fuhren Türkheimer Jugendteams zum Bundesfinale
Drei Mal – 1996, 1998 und 2001 – fuhr er mit Türkheimer Jugendteams (C- und D-Jugend) zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Auch im Schulsport waren Kleins Mannschaften von der Türkheimer Mittelschule das Maß der Dinge: Zwischen 1988 und 2015 feierten sie bei den Schulsportwettkämpfen „Jugend trainiert für Olympia“ acht bayerische Meisterschaften. 1988 erreichte man gar das Bundesfinale in Berlin. „Das war ein echtes Highlight“, sagt Klein, der auch auf Funktionärsebene den Volleyballsport unterstützte. Zwischen 1979 und 1997 führte er die Volleyballabteilung des SVS Türkheim und in den 1990er Jahren war er sieben Jahre lang Bezirkssportwart und hierbei für die schwäbischen Auswahlmannschaften zuständig.

„Er hat dafür gesorgt, dass die Volleyballer heute ein Aushängeschild für Türkheim sind“, sagt Georg Meir. Der Türkheimer ist einer von sechs Vizepräsidenten des Bayerischen Volleyballverbandes und überreichte seinem Vereinskollegen nun die Urkunde für sein langes Engagement im Trainer- und Ausbildungsbereich. Das Ehrenzeichen in Gold ist die höchste Auszeichnung, die der BVV für ehrenamtliche Arbeit zu vergeben hat.
Lob und Anerkennung kommt von Türkheims Bürgermeister
Wie verdient diese Auszeichnung ist, stellte auch Türkheims Bürgermeister Christian Kähler dar: „Werner Klein hat den Volleyballsport in Türkheim ins Leben gerufen und dabei alles getan, um diesen Sport nach vorne zu bringen. Er war Trainer, Fahrer, Funktionär und Pressesprecher.“ Er übergab Klein ein Geschenk der Gemeinde und hofft, „dass Du weiter am Ball bleibst“.
Zumindest als Zuschauer wird Werner Klein, der diesmal übrigens einen dunklen Pullover ohne Sinnspruch trug, den Türkheimern treu bleiben. Kein Wunder: Immerhin stehen im Regionalligakader der Männer nicht weniger als zehn Spieler, die er selbst von Klein auf kennt und ausgebildet hat. Dass sie sich nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in der Abteilung engagieren, macht Klein besonders stolz: „So sollte es auch sein. Die Jungen treten in die Fußstapfen der Älteren.“ Auch wenn diese mitunter recht groß sind.
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