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NS-Terror in Ulm
09.03.2023

Der Weg in die Diktatur: Wie frühe KZ in der Region Schrecken verbreiteten

Über den "Auftakt des Terrors" berichten 17 Gedenkstätten aus ganz Deutschland gemeinsam. Sie alle waren Orte der ersten Konzentrationslager, mit denen die Nazis ihre Macht festigen wollten.
Foto: Alexander Kaya

Heute ist kaum bekannt, dass die Nationalsozialisten schon 1933 im ganzen Reich erste KZ errichtet hatten. 17 Gedenkstätten informieren jetzt auch in den sozialen Medien.

90 Jahre ist es her, dass die Nationalsozialisten die Macht übernommen haben. 90 Jahre ist es her, dass sie mit Terror und Gewalt diese Macht immer weiter festigten. 17 Gedenkstätten werfen unter dem Hashtag "#heutevor90Jahren" und in der Ausstellung "Auftakt des Terrors" gemeinsam einen Blick zurück auf das Jahr 1933, in dem der Reichstagsbrand den Weg in die Diktatur ebnete und in dem die Nazis ihre ersten – heute teilweise fast vergessenen – KZ errichteten.

Konzentrationslager gab es 1933 schon – auch in Ulm

In Ortsnamen wie Mauthausen, Buchenwald oder Dachau schwingt auch heute noch der Naziterror mit. Sie sind noch immer synonym mit den schrecklichen Lagern, die dort zur Zeit des Dritten Reichs entstanden sind. Doch dass es in den Jahren 1933 und 1934 schon viel mehr Konzentrationslager gab, ist kaum bekannt. Dabei zeigen diese frühen KZ deutlich, wie schnell eine demokratische Gesellschaft in die Diktatur abrutschen kann. Sie waren Blaupausen für den Terror, der folgte. "Hier übten die Nazis erstmals, was sie in späteren KZ immer weiter entwickelten", sagt Nicola Wenge. Sie leitet das Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK) in Ulm.

Die Nationalsozialisten sperrten im ehemaligen Fort Oberer Kuhberg in Ulm politische Gegner ein. Heute ist dieses frühe KZ eine Gedenkstätte.
Foto: Alexander Kaya

Die Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar machte den Weg frei für willkürliche Verhaftungen und Verfolgung politischer Gegner. Die ersten KZ waren dann auf Initiative örtlicher Gruppen oft mehr oder weniger improvisiert eingerichtete Haftanstalten in Fabrikhallen oder ehemaligen Festungen, wie das Fort Oberer Kuhberg. Die typischen Baracken, deren Bild heutzutage viele mit Konzentrationslagern verbinden, gab es dort und vielen anderen frühen KZ nie. In Ulm waren die Inhaftierten in den Kasematten des ehemaligen Forts untergebracht, das als Teil der Bundesfestung Ulm im 19. Jahrhundert erbaut worden war. 

Psychoterror in den frühen KZ

Kalte, feuchte Steinmauern, Lehmboden, in den man je nach Witterung bis zu den Knöcheln einsank und natürlich keinerlei Heizung. Allein die örtlichen Bedingungen müssen für die Gefangenen kaum zu ertragen gewesen sein. Hinzu kam die Behandlung durch die Wachmannschaften, wie Nicola Wenge erklärt. Körperliche Gewalt war in vielen frühen KZ an der Tagesordnung, genauso wie Versuche, die Inhaftierten psychisch zu brechen, indem Häftlinge etwa völlig willkürlich belohnt oder bestraft wurden oder indem man ihnen unsinnige oder teils unmögliche Aufgaben gab. Nichterfüllen wurde selbstredend streng bestraft. Diese Strategien wandten die Nazis auch in den späteren KZ wieder an. Im Oberen Kuhberg mussten die Gefangenen beispielsweise durch Schlamm robben und anschließend beim Appell mit sauberen Mänteln erscheinen – Wasser zur Reinigung bekamen sie nicht.

Ulm mit dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg ist eine der 17 Einrichtungen aus ganz Deutschland, die sich zur Arbeitsgemeinschaft "Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager" zusammengeschlossen haben. In der gemeinsam erarbeiteten Ausstellung "Auftakt des Terrors", die aktuell in allen Einrichtungen der AG gezeigt wird, wird die Geschichte der frühen Konzentrationslager erstmals dargestellt. In der Region ist die Ausstellung in Ulm und in der KZ-Gedenkstätte Dachau dabei. Während die allermeisten frühen KZ im Zuge einer Neustrukturierung des Lagersystems bis 1937 geschlossen wurden, wurde Dachau weiter ausgebaut und blieb bis Kriegsende 1945 als Schreckensort erhalten. 

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Unter #heutevor90jahren gibt es Infos zu den frühen KZ

Online begleitet der Hashtag "#heutevor90jahren" auf Instagram Geschichtsinteressierte durch das Jahr 1933. Jeweils zum aktuellen Datum zeichnen die Beiträge Deutschlands Weg in die Diktatur nach. Jede Gedenkstätte erzählt dabei auch ihre eigene Geschichte und geht auf Vorkommnisse an ihrem Ort ein. Sie berichten von der Rolle der frühen Konzentrationslager als zentrales Terrorinstrument und werfen auch einen biografischen Blick auf die Täter sowie die Verfolgten.

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Diese Verfolgten waren in den frühen KZ hauptsächlich politische Gegner – Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter. Im Oberen Kuhberg wurde zum Beispiel zeitweise auch Kurt Schumacher, der insgesamt mehr als neun Jahre in verschiedenen KZ verbrachte und ab 1946 Vorsitzender der SPD war, gefangen gehalten.

Mehrere hundert Menschen starben in diesen frühen KZ. Morde wurden als Selbstmorde oder gescheiterte Fluchtversuche vertuscht. Manche der Gefangenen wurden aber auch freigelassen, berichtet Wenge. Das Ziel dabei: Diese schwer gezeichneten Menschen sollten der Bevölkerung zeigen, dass Widerstand gegen das Regime gefährlich ist. "Die Aussage 'Wir haben nichts gewusst' war damals schon falsch", so Wenge. Im Gegenteil: Viele frühe KZ waren gut einsehbar, die NSDAP thematisierte sie sogar selbst in ihrer Propaganda.

DZOK Ulm hat sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. In der Gedenkstätte Dachau ist die Ausstellung täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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