Filmisches Denkmal für Ozeanflieger Köhl
Blaustein/Pfaffenhofen Wenn sich ein Mensch 49 Jahre lang mit dem Schicksal eines anderen Menschen beschäftigt, dann muss das Leben jener Person für ihn eine ganz besondere Faszination ausstrahlen. Der in Blaustein lebende Dokumentarfilmer Roland Kleinhempel setzt sich schon seit seiner Jugend mit dem Ozeanflieger Hermann Köhl auseinander. "Irgendwann mache ich einen Film über ihn", hatte er sich lange vorgenommen, der konkrete Plan dazu entstand zum 80-jährigen Jubiläum von Köhls Ozeanflug im Jahr 2008, als er Köhls Nichte, die Hamburger Ärztin Dr. Elisabeth Haug, am Pfaffenhofener Grab des Fliegers kennenlernte.
Eben kommt Roland Kleinhempel aus Hamburg zurück, wo er im dortigen Presseclub sein Projekt vorstellte - zunächst mit einem zwölfminütigen Trailer, denn der zweiteilige Film soll im Herbst pünktlich zu einem Luft- und Raumfahrtkongress in Hamburg vorgestellt werden. Bei dieser Gelegenheit gründete sich in Hamburg ein Förderkreis, der stärker an Hermann Köhls mutigen Flug vom irischen Dublin nach Neufundland erinnern will, an die erste Ozeanüberquerung in Ost-West-Richtung. Dabei wurden auch Modelle für künftige Förderpreise für Jugendliche und/oder Studenten vorgestellt, die der Förderkreis künftig stiften will, um Nachwuchs für die Aeronautik zu fördern.
Schwierig genug muss es für den in Neu-Ulm geborenen und damals schon in Pfaffenhofen wohnenden Hermann Köhl gewesen sein, trotz eines offiziellen Verbots, seinen Ozeanflug zu starten, ein "kalkuliertes Risiko", sagt Kleinhempel. "Ein Hasardeur war Köhl nicht." Am 12./13. April 1928, bald nach Charles Lindberghs erster Ozeanüberquerung (in entgegengesetzter Richtung), gelang Hermann Köhl zusammen mit dem Iren James Fitzmaurice und dem Besitzer der einmotorigen Junkers W 33 "Bremen", Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld, die Überquerung des Atlantiks in Ost-West-Richtung, ein Unterfangen, an dem bis dahin 29 Menschen gescheitert waren; von 27 Vermissten weiß Kleinhempel. Wenige Tage vor seinem 40. Geburtstag bewies Hermann Köhl, dass eine Ozeanüberquerung auch gegen die vorherrschende Westströmung möglich war - auch wenn Köhl damals als Navigationsinstrumente für die lange Dunkelphase des 36,5-stündigen Flugs nur Wendezeiger und Kompass an Bord hatte. "Er muss ein sehr gutes Gefühl für die Fluglage und ein ausgezeichnetes Sehvermögen auch in der Dunkelheit gehabt haben", vermutet Kleinhempel.
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