Hier bitte stolpern
An vier Orten in Neu-Ulm sind seit Montag Gedenksteine auf dem Bürgersteig zu finden. Sie sollen an Opfer des Nationalsozialismus erinnern – und nicht die einzigen bleiben
Ein grauer Morgen in Neu-Ulm. Es nieselt leicht. An der Augsburger Straße 34 hat sich auf dem Bürgersteig eine Traube Menschen versammelt. Mit ernsten Gesichtern schauen sie auf den Mann, der in ihrer Mitte am Boden neben einem kleinen Loch kniet. Dieser ist gerade dabei, einen glänzenden Messingstein in den Boden zu klopfen. Fünf weitere liegen neben ihm auf dem Bürgersteig. Einer nach dem anderen findet seinen Platz in dem kleinen Loch. Fest verankert sitzen sie dort von nun an in der Erde. An der Augsburger Straße sollen sie in Zukunft an jene Neu-Ulmer Bürger erinnern, die im Nationalsozialismus ihr Leben verloren haben.
Bei den Steinen, die am Tag des jüdischen Neujahrsfestes Rosch ha-Schana sowohl in Neu-Ulm als auch in Ulm verlegt wurden, handelt es sich um die sogenannte Stolpersteine. Der Künstler Gunter Demnig lässt diese in ganz Deutschland vor den letzten selbst gewählten Wohnorten von NS-Opfern in den Bürgersteig ein. Inzwischen liegen solche Gedenktafeln bereits in über 500 Orten in Deutschland – nun auch in Neu-Ulm an vier Standorten. Für viele sind sie Mahnmal und Grab in einem, da die meisten Opfer nie richtig beerdigt wurden.
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