Familie droht nach 23 Jahren die Abschiebung
Ein türkisches Ehepaar kam 1993 mit einem gefälschten Pass nach Deutschland und zog im Alb-Donau-Kreis sieben Kinder groß. Jetzt brachte die Straftat von damals den Mann und die Frau vor das Ulmer Amtsgericht
Mit einem gefälschten Pass, der sie als irakische Staatsangehörige auswies, ist ein türkisches Ehepaar 1993 in Deutschland aufgenommen und jahrelang geduldet worden. Sie haben in Blaustein eine Existenz aufgebaut und sieben Kinder großgezogen. Jetzt droht der neunköpfigen Familie die Abschiebung, nachdem die Fälschung 2014 aufflog.
Das Amtsgericht Ulm hat jetzt in einem Verfahren gegen das Ehepaar wegen Erschleichens von Aufenthaltstitel mit einem Urteil der Ausländerbehörde des Alb-Donau- Kreises signalisiert, dass das wohl der falsche Weg wäre. Die Kinder haben nie die Heimat ihrer Eltern gesehen und sind in Deutschland voll integriert. Der Familienvater musste über zwei Jahrzehnte lang fürchten, dass er in den ihm völlig fremden Irak abgeschoben wird, nachdem sein Asylantrag als politischer Flüchtling von Anfang an abgelehnt worden war. Weil sich aber die politischen Verhältnisse im Irak im Laufe der Jahre dramatisch verschlechtert hatten, drückte die Ausländerbehörde des Alb-Donau-Kreises immer wieder ein Auge zu und verlängerte die befristeten Aufenthaltsgenehmigungen und Duldungen für die ganze Familie immer wieder aufs Neue, auch als es erste Anzeichen gab, dass der irakische Pass gefälscht war. So wuchsen insgesamt sieben Kinder mit irakischen Namen behütet in Deutschland auf. Der Vater, nicht vorbestraft, keine Schulden, sorgte die ganzen Jahre über allein für den Unterhalt. Die Mutter, die bis heute der deutschen Sprache kaum mächtig ist, versorgte die Kinder daheim. Nach zwei Jahrzehnten flog die Identitätsfälschung auf, die Eltern wurden von der Ulmer Staatsanwaltschaft angeklagt. Verhandelt wurden die falschen Angaben von 2011 bis 2014. Die früheren gelten als verjährt.
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