Müll-Mutter lebte schwanger im Nuißl-Heim
Illertissen/Neu-Ulm Das Schicksal des Babys, das zwischen Tierkot, Müll und gebrauchten Windeln in der Wohnung seiner offenbar völlig überforderten Eltern in Illertissen gefunden wurde, hat Menschen in ganz Deutschland tief berührt. Viele fragen sich, wie es dazu kommen konnte, dass das kleine Mädchen krank, ausgetrocknet und fehlernährt auf einem verdreckten Schlafsofa dahinvegetieren musste. Unsere Zeitung hat die Zeit vor dem Auffinden des Kindes im vergangenen Frühjahr rekonstruiert.
Die Spur führt zunächst nach Neu-Ulm, an die wohl verrufenste Adresse der Donaustadt: Das "Nuißl-Heim" in der Leibnitzstraße. Längst soll das heruntergekommene städtische Obdachlosenasyl durch einen Neubau ersetzt werden. Stadträte sprachen nach einer Besichtigung 2005 entsetzt von "menschenunwürdigen Zuständen". Längst verdienen die sanitären Einrichtungen diesen Namen nicht mehr. Nicht selten sind die Räume, in denen die Obdachlosen hausen, voller Unrat, im Winter kommt es vor, dass mitten in den Räumen Lagerfeuer angezündet werden. "Mir hat es den Magen umgedreht", sagt einer, der das Heim besichtigt hat. Häufig wird die Polizei gerufen, wenn es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen unter den Bewohnern kommt, bei denen meist viel Alkohol im Spiel ist. Genau dort hat die 21-jährige gelernte Hauswirtschafterin offenbar die meiste Zeit gelebt, während sie mit dem kleinen Mädchen schwanger ging. Mit ihr wohnte der Lebensgefährte und werdende Vater des Babys, ein 22-jähriger Koch, in dem Heim. Beide sind arbeitslos und vorbestraft, zumindest der Vater gilt als rauschgiftsüchtig.
Schon damals, sagt Charlotte Berger, Leiterin des Geschäftsbereiches Soziales am Landratsamt Neu-Ulm, sei das Paar von einem Sozialarbeiter begleitet worden. Das Jugendamt habe dann auch bei der Wohnungssuche geholfen, als die Schwangerschaft der Frau offenkundig wurde.
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