Braucht das Dekanat ein Freizeitheim?
Die Zukunft der Kahlrückenalpe löst hitzige Diskussionen aus. Nun ist entschieden, wie es weiter geht.
Es war eine ausgesprochen knappe Entscheidung in Günzburg: Dort kam die außerordentliche Dekanatssynode des Dekanatsbezirks Neu-Ulm zusammen, um darüber zu befinden, wie es mit dem evangelischen Freizeitheim Kahlrückenalpe im Oberallgäu weitergehen soll. Über zwei Möglichkeiten wurde leidenschaftlich diskutiert: Entweder wird das Heim mit 50 Übernachtungsplätzen, das viele der Anwesenden bereits aus der eigenen Jugendzeit kennen, verkauft. Oder aber es wird vorerst weiter betrieben. Nach über zwei Stunden Diskussion votierten 43 der 80 Stimmberechtigten für den „befristeten Weiterbetrieb“. 37 Synodale wollten die defizitäre Einrichtung verkaufen.
Pfarrer Friedrich Martin (Günzburg) fasste in seinem Vortrag die Argumente zusammen, die dafür sprechen, das auf 1200 Metern Höhe und weitab vom Verkehr gelegene Heim zu veräußern. Zwischen den Jahren 2011 und 2016 haben Dekanat und Landeskirche erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt, um die Etatlücke zu schließen – insgesamt eine Viertelmillion Euro in dieser Zeitspane. „Und was ist, wenn aus München kein Zuschuss mehr kommt?“, fragte Martin. Er unterfütterte seine Sorge mit dem Rückgang von Kirchensteuermitteln und der Reaktion der Landeskirche, die auf „Profil und Konzentration“ setze. Eine Befragung im vergangenen Jahr habe zudem ergeben, dass der große Teil der Kirchengemeinden im Dekanat die Kahlrückenalpe gar nicht nutze. Wirtschatlich sei das Heim mit seiner begrenzten Kapazität ohnehin nicht. Und damit nicht genug: Ein Brandschutzgutachten, das zu Beginn dieses Jahres erstellt worden sei, habe gravierende Mängel festgestellt. So entstünden zusätzliche Investitionskosten in Höhe von 150000 Euro.
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