Führt eine heiße Spur zu den Autoknackern?
Mehrmals wurden zuletzt im Großraum Neu-Ulm Fahrzeuge aufgebrochen. Die Polizei tappt im Dunkeln, hat jetzt aber eine heiße Spur.
Sie haben Seitenscheiben von Autos eingeschlagen, nach etwas gesucht, das sie zu Geld machen können und sich dann aus dem Staub gemacht. In den vergangenen Wochen wurden in Neu-Ulm und Umgebung immer wieder geparkte Autos aufgebrochen – acht Fälle mit und ohne Diebstahl waren es allein im September. Steckt ein Serientäter dahinter? Sind es eine oder mehrere Personen? Noch tappt die Polizei im Dunkeln. Aber eine heiße Spur gibt es bereits.
Zeugin verhilft der Polizei auf eine heiße Spur
Der Hinweis kam jüngst von einer Zeugin aus der Wiblinger Straße. Sie hat etwas Auffälliges entdeckt, sofort die Polizei alarmiert und damit genau richtig gehandelt, sagt Jürgen Salzmann von der Neu-Ulmer Inspektion. Die Frau beobachtete am späten Mittwochnachmittag, wie ein silberfarbenes Auto (3er BMW) mit vermutlich ausländischem Kennzeichen mit quietschenden Reifen davonfuhr. Die Beobachtung steht nach Angaben der Polizei in Zusammenhang mit einem Vorfall, der sich vermutlich wenige Minuten zuvor ereignete: Gegen 17.20 Uhr seien aus einem Auto in der Wiblinger Straße ein Handy sowie eine Geldbörse gestohlen worden, berichtet die Polizei. Der Täter schlug zuvor die Seitenscheibe ein, um ins Fahrzeuginnere zu gelangen.
Zwei Stunden vorher ereignete sich ein ähnlicher Fall – wieder schlugen Unbekannte die Seitenscheibe ein. Dieses Mal schritten die Diebe im Starkfeld zur Tat, bauten bei einem geparkten Auto das Radio aus und ließen es mitgehen.
Auch in Unterelchingen schlugen Unbekannte bereits zu: Dort zerstörten sie am vergangenen Samstagabend die Heckscheibe eines weißen VW, der auf dem Parkplatz der Veranstaltungshalle in der Daimlerstraße stand.
Polizei: Autoknacker offenbar keine Profis
Ein Muster ist nach Angaben von Polizeisprecher Salzmann aber nicht direkt zu erkennen: „Manchmal schlagen sie nachts zu, manchmal vormittags – mal stehlen sie eine Geldbörse, mal ein Radio“, sagt er. Auch der Bereich, in dem die Diebe ihr Unwesen treiben sei nur schwer einzugrenzen. Erschwerend komme noch hinzu, dass die Besitzer oft erst spät merken, dass ihr Auto aufgebrochen wurde, weil es längere Zeit geparkt war.
Was den Radiodiebstahl angeht, so glaubt die Polizei, dass es sich nicht um Profis handelte. Diese würden in nur zwei Minuten das Auto knacken und dann das Radio fachmännisch ausbauen, ohne großen Schaden anzurichten.
Foto machen oder Kennzeichen notieren
Salzmann und seine Kollegen hoffen nun, dass Bürger ihnen in Sachen Autoknacker weiterhelfen können. „Sobald jemandem etwas komisch vorkommt – wenn beispielsweise Unbekannte längere Zeit um ein Auto herumschleichen – sollte das notiert werden. Optimal wäre, wenn der Zeuge ein Foto macht oder sich das Autokennzeichen notiert.“ Dem Hinweis der Frau zum Fall am Mittwoch will die Neu-Ulmer Polizei nun nachgehen. Salzmann ist zuversichtlich: „Wir schnappen die Täter. Vielleicht sogar auf frischer Tat.“
Hinweise sollen der Polizeiinspektion Neu-Ulm unter der Telefonnummer 0731/80130 gemeldet werden.
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