Kindheit in der Wilhelmsburg
Der ehemalige Pfaffenhofener Oberinspektor Lothar Kneer wuchs in der riesigen Verteidigungsanlage auf. Ein Zimmer erinnert jetzt an die Jahre der Festung als Notunterkunft
Ein Zimmer von 780: In der Rechten Flanke, Ostflügel, Erdgeschoss, Raum 22. Hier in der Wilhelmsburg, der größten Festungsanlage Europas, wohnte Lothar Kneer von 1946 bis 1951. „Hier war mein Zuhause, wir haben uns hier wohl gefühlt“, sagt der 72-Jährige, der heute in Weißenhorn wohnt. Die Nachkriegswirren trieben die fünfköpfige Kneer-Familie in den grauen Koloss auf dem Michelsberg. Heute blättert der Putz von den Wänden, es ist kalt und von heimeligen Gefühlen kann hier nicht die Rede sein. Ein paar Zimmer weiter schon: Die Wände des Gewölbes sind frisch gestrichen, als Raumteiler fungieren zwei Schränke. Herd und Bollerofen könnten für Wärme sorgen.
In mühevoller Kleinarbeit richtete der Förderkreis Bundesfestung ein Zimmer her, wie es in den Nachkriegsjahren aussah. Die Burg diente als Notunterkunft für ausgebombte Bürger und Heimatlose. Im Lauf der Jahre entstand so ein Flüchtlingslager mit bis zu 3000 Bewohnern, das 1956 aufgelöst wurde. „So hat es bei uns ausgesehen“, sagt Lothar Kneer, der zusammen mit seinen Kollegen des Förderkreises der Bundesfestung in 250 Arbeitsstunden und durch zahlreiche Sachspenden dieses Stück der 50er Jahre wiederherstellte.
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