Plus Xavier Naidoo löst großen Wirbel aus, indem er im Netz mit Verschwörungstheorien spielt. Warum solche Thesen unsere Gesellschaft gefährden.
Die Gleichung ist simpel: Ohne Kritik gibt es keine Demokratie. Widerspruch ist der Motor einer offenen, starken, gerechten Gesellschaft. Niemand sollte sich vor lauter Kritik schützen dürfen – weder eine Weltgesundheitsorganisation noch eine Regierung, kein Millardär, keine Zeitung, kein Rundfunk. Doch je derber und extremer die Kritik, desto mehr muss sie sich auf Fakten stützen – sonst gefährdet sie mit blinder Zerstörungswucht die Grundfesten einer Gemeinschaft.
Naidoo und Hildmann gefährden die Gesellschaft
Menschen wie Naidoo stiften Brände in unserer Gesellschaft. Bevölkerungsaustauschpläne unsichtbarer Eliten, Manipulation durch implantierte Chips, Adrenochrom-Blutkuren – darüber spekulieren sie vor Publikum. Sie argumentieren mit vermeintlichen Beweisen, die vor keinem ernst zunehmenden Gericht der demokratischen Welt standhalten würden. Oder sie schweigen, wenn man um Beweise bittet. Nein, nicht alles, was absurd klingt, ist eine Verschwörungstheorie. Und so entlädt sich eine diffuse, nervöse Witterungslage auf den Corona-Demos, die gerade von Berlin bis Neu-Ulm stattfinden: Bunt gemischte Interessenslagen vereinen sich. Die berechtigen Sorgen jener, die Freiheitsbeschränkungen hinterfragen. Die Wut radikaler Impfgegner. Feuchte Träume rechtsradikaler Hetzer. Religiöser Fanatismus. Demokratiefeindlichkeit. Hier kommt zusammen, was kaum zusammen passt, und wird passend gemacht. Welche Rolle ein Vegan-Koch und ein Popstar dabei spielen? Sie steuern den Zunder bei, vermengen alles zu einem undurchsichtigen Eintopf, bringen ihn zum köcheln und servieren ihn massentauglich – auf Youtube, Facebook, Telegram. Unter- bis außeriridisch anmutenden Thesen docken so plötzlich an, sie finden Halt und Gehör in der Gesellschaft.
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