Jugendschutz: Gumpiger Donnerstag bald nur noch für Erwachsene?
Die Stadt Weißenhorn will für mehr Sicherheit sorgen: Kinder sollen künftig draußen am Gumpigen Donnerstag draußen bleiben. Der Fall einer 15-Jährigen wird heiß diskutiert.
Die Stadt will ein Konzept erarbeiten, wie Kinder und Jugendliche beim beliebten Straßenfasching am Gumpigen Donnerstag in der Weißenhorner Altstadt besser geschützt werden können. Jedes Jahr feiern dort Tausende Maskierte ausgelassen die Fasnacht - auch viele junge Leute. Die Partygäste schauen meist tief in die Gläser und halten Polizei und Sicherheitskräfte anschließend auf Trab.
Künftig kein Eintritt für unter 16-Jährige?
Künftig könnte deshalb unter 16-Jährigen der Eintritt verwehrt werden. Dies wurde in einer Sitzung des Stadtrates bekannt. Ein Bericht von Polizeichef Gerhard Klingler zu den Ereignissen beim Straßenfasching 2012 hatte Räte und Verwaltungsmitarbeiter aufhorchen lassen: Ein 15-jähriges Mädchen war im bunten Treiben in der Kälte betrunken an der Kirche zusammen gesunken, ihr Vater feierte selbst beim Straßenfasching.
Bürgermeister Wolfgang Fendt äußerte sich in der Ratssitzung empört: "So kann es nicht weitergehen." Die Stadt sei Veranstalter der Faschingsparty, für solche Exzesse und ihre Folgen wolle er den Kopf aber nicht länger hinhalten, betonte Fendt. "Das hat für mich mit Brauchtum nichts mehr zu tun."
Er listete auch die Kosten des rauschenden Festes auf: Die Stadt schieße jährlich 10.000 Euro zu. Geht es nach Fendt, dann soll ein anderer Veranstalter gefunden werden, etwa die Interessengemeinschaft Weißenhorner Fasnacht (IWF). Dies widerum sahen manche Stadtratsmitglieder kritisch. Ohne städtische Aufsicht könnte die Party "völlig im Chaos versinken", hieß es.
Rat Bruno Simmnacher (PWG), der Ehrenvorsitzende der IWF, sprach sich sogar dafür aus, dass künftig nur noch über 18-Jährige den Gumpigen in der Altstadt feiern dürfen. Konkrete Maßnahmen wurden in der Sitzung noch nicht beschlossen. In den kommenden Wochen will die Stadt eine neue Verordnung erarbeiten. Maskerer werden sich aber wohl auf Einschränkungen gefasst machen müssen.
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