Plus Das Donaustadion wäre bei einem Aufstieg nicht zweitligatauglich. Doch wer zahlt die Umbaukosten? Unser Autor fordert einen Schulterschluss im Sinne des Sports.
Wenn es ums Geld geht, hört der Spaß auf. Manchmal sogar die Liebe. Und von der bekommt der SSV Ulm 1846 Fußball in der Stadt gerade richtig viel ab. Es ist wieder "in", zu den Spatzen zu gehen. Viele Jahre haben sie nach dem Absturz aus dem Profi-Geschäft im Sommer 2001 im Tal der Tränen verbracht, zum Teil nur vor ein paar Hundert Fans gekickt. Jetzt ist das Stadion wieder voll, zweimal war es in dieser Saison mit 17.000 Zuschauenden schon ausverkauft. Am Samstag im Spitzenspiel der 3. Liga gegen Preußen Münster werden es erneut weit über 10.000 Menschen sein, die live dabei sein wollen. Erfolg macht eben sexy. Aber er bringt auch immer wieder neue Herausforderungen und Sorgen mit sich. Zum Beispiel die Diskussion um das Donaustadion, das noch nicht einmal vollumfänglich drittligatauglich ist, geschweige denn die Voraussetzungen für die 2. Bundesliga erfüllen würde. An dieser Stelle kommt nun das Geld ins Spiel.
Um bei einem weiteren Aufstieg den wesentlichsten Anforderungen der Deutschen Fußballliga (DFL) zu entsprechen, müssten wohl mehr als zehn Millionen Euro investiert werden. Das zumindest hat die Stadtverwaltung in einer groben Schätzung überschlagen. Doch wer zahlt's? Die Stadt wohl nicht, denn rein kommerziell motivierte Investitionen - und dazu zählt der Profi-Spielbetrieb zweifelsohne - dürfen nach den Grundsätzen der Ulmer Sportförderung nicht aus städtischen Steuermitteln finanziert werden. Sprich: Entweder man macht sich Gedanken über mögliche Betreibermodelle, etwa ein Kommunalunternehmen. Oder der Verein schultert die Kosten selbst. Das ist beim SSV mit seiner finanziell bislang nicht sonderlich ruhmreichen Vergangenheit nur schwer vorstellbar.
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