Ulmer Weihnachtsmarkt abgesagt: So ist die Stimmung bei Beschickern und Besuchern
Plus Zwar haben alle schon damit gerechnet, dennoch herrscht Enttäuschung über das vorzeitige Aus des Ulmer Weihnachtsmarktes. Kritik kommt auch von Ulms OB Czisch.
Noch am Abend stehen um die 80 Personen in der Schlange vor dem Eingang am Stadthaus. Sie alle wollen noch einmal den Ulmer Weihnachtsmarkt von innen sehen, ehe er wenige Stunden später die Schotten dichtmacht – für immer in diesem Jahr. Noch bevor die Landesregierung Baden-Württemberg die neue Corona-Verordnung verkündet, ziehen die Ulmer Stadtverwaltung und die Ulm-Messe als Veranstalter die Reißleine: Der Freitag ist der letzte Tag, bereits in der Nacht startet der Abbau.
"Schade, aber Gesundheit geht vor", sagt Rudi Delago. Er kommt aus Südtirol und ist zum zweiten Mal mit seinen selbst geschnitzten Krippenfiguren mit einem Stand auf dem Münsterplatz vertreten. Er hatte sich für die knapp fünf Wochen eine kleine Wohnung in Ulm angemietet, die musste er jetzt "abbestellen". Schon an diesem Samstagabend packt er nun alle seine Sachen zusammen und macht sich auf den Heimweg. Dass ihm nun das Weihnachtsgeschäft flöten geht, "ist schon schlimm", sagt er. "Aber muss man halt durchstehen. Kann man nicht ändern." Jetzt bleibt ihm nur noch der Online-Handel und der Verkauf vor Ort in Südtirol aus seiner Werkstatt heraus. 2022 hofft er, wieder nach Ulm kommen zu können. "Mal sehen, ob das klappt."
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