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  3. Ulm: Was Ulm im doppelten Sinn zum Zentrum des Fuchsbandwurms macht

Ulm
11.02.2023

Was Ulm im doppelten Sinn zum Zentrum des Fuchsbandwurms macht

Die Region rund um Ulm gilt als Fuchsbandwurm-Risikogebiet, auch wegen des berüchtigten Nebels. In Ulm gibt es auch ein Forschungszentrum.
Foto: Christophe Gateau, dpa (Symbolbild)

Regelmäßig kommen Anfragen aus dem Ausland: Ein Ulmer Team ist auf Echinokokkose spezialisiert. Die Zahl der Fuchsbandwurm-Patienten hat deutlich zugenommen.

Diesmal hat der Spruch von "in Ulm, um Ulm und um Ulm herum" tatsächlich Bedeutung: Beate Grüner spricht über die Region als ein Epizentrum des Auftretens des europäischen Fuchsbandwurms. Die Region Ulm/Alb-Donau bis hin zum Bodensee ist Fuchsbandwurm-Risikogebiet. Es ist nicht zufällig, dass gerade in Ulm ein Team auf internationalem Niveau zum Fuchsbandwurm forscht. Grüner ist Professorin für Infektiologie, Leiterin der Sektion Klinische Infektiologie am Universitätsklinikum und Mitglied der WHO-Arbeitsgruppe Echinokokkose. Regelmäßig kommen Anfragen aus dem Ausland. Inzwischen breitet sich der europäische Fuchsbandwurm sogar in den USA aus. 

Dabei ist die meldepflichtige alveoläre Echinokokkose eigentlich eine seltene Erkrankung. 312 Patienten mit dieser Fuchsbandwurm-Erkrankung hat Beate Grüner in der Ulmer Spezialambulanz, deren Leitung sie 2011 von Peter Kern übernahm, bisher gesehen. Das interdisziplinäre Team begleitet Patientinnen und Patienten jahrelang. Aus den ausgewerteten Daten wuchs in Ulm eine enorme Expertise, die weltweit wohl einmalig ist. Zugenommen habe die Zahl ihrer Erkrankten in den letzten Jahren dennoch, sagt Beate Grüner: "Früher hatte ich im Monat einen neuen Patienten, jetzt einen pro Woche." Unklar sei aber, ob die parasitäre Erkrankung tatsächlich zugenommen hat oder ob sie nur häufiger erkannt und diagnostiziert wird als früher. Teilweise geht die Zunahme aber auch auf den Bekanntheitsgrad des Kompetenzzentrums zurück: Die Ulmer Daten helfen Erkrankten und Forschenden international.

Professorin Beate Grüner und Dr. Lynn Peters von der Ulmer Spezialambulanz für Fuchsbandwurm-Erkrankte.
Foto: Felix Herrmann

In Ulm und auf der Alb ist mehr als die Hälfte der Füchse infiziert

Weshalb in Ulm und auf der Schwäbischen Alb mehr als die Hälfte der Füchse den Fuchsbandwurm in sich tragen, habe mit den klimatischen Bedingungen der Region zu tun, erklärt Beate Grüner: "Das hat mit dem Ulmer Nebel zu tun." Die winzigen Eier des nur etwa 1,5 bis 3,5 Millimeter großen Parasiten überleben bei feuchter Kälte und in einer nebligen Region sehr lange, sie sind aber gegen Hitze und Austrocknung empfindlich. Die Bedingungen der Region mit feuchten und kühlen Monaten und langen Nebelphasen von Herbst bis Frühjahr kommen dem Parasiten entgegen. Zudem hat die Zahl der Füchse – auch durch die Bekämpfung der Tollwut –zugenommen, weswegen sie sich zunehmend in bewohnte Gebiete wagen. 

Der Anteil der Bevölkerung, die Kontakt mit dem Fuchsbandwurm hatte, ist gar nicht so gering – doch bei den meisten Menschen wird das Immunsystem mit dem Parasiten fertig. Menschen mit schlechtem Immunsystem oder immunsupprimierte Patienten (zum Beispiel bei Rheumaerkrankungen, bei Multipler Sklerose oder während Chemotherapien) kann der Parasit aber lebensgefährlich werden, zumal die Inkubationszeit zehn bis 15 Jahre betragen kann. Ein großer Teil der Erkrankungen wird zufällig entdeckt, wenn bildgebende Untersuchungsverfahren eingesetzt werden und auf den Bildern auch die Leber zu sehen ist. Wie sich ein parasitärer Herd im Bild abzeichnet, beschreibt Beate Grüner mit einem "Sturm-und-Hagel-Muster".

Team der Uniklinik ist spezialisiert auf Fuchsbandwurm

Die Internistin und Nachwuchs-Wissenschaftlerin Lynn Peters forscht derzeit mit Kollegen in der Schweiz an immunologischen und genetischen Faktoren, die im Menschen einen günstigen oder ungünstigen Verlauf der alveolären Echinokokkose beeinflussen. Eine Arbeitsthese ist aktuell, dass der Fuchsbandwurm selbst das Immunsystem des Menschen herunterfahre. Das Team will herausfinden, ob man die Erkrankung folglich mit einer lokalen Stärkung des Immunsystems bekämpfen könnte. 

Eigentlich lebt der Fuchsbandwurm vom Fuchs als Wirt und der Maus als Zwischenwirt. Andere Säugetiere und Menschen können zufällige Opfer werden. Hunde, die Herrchen oder Frauchen im Wald frei laufen lassen, sind potenzielle Überträger. Beispielsweise, wenn sie an Fuchskot geschnüffelt haben. Deshalb rät Beate Grüner im Umgang mit Hund und Katze zur Basishygiene: Händewaschen, ehe man etwas isst, ist wichtig. Die Fuchsbandwurmeier können aber auch im Sandkasten auf dem Spielplatz überleben oder im Gemüsebeet im eigenen Garten, wenn der Fuchs dort war. Haustiere regelmäßig einer Wurmkur unterziehen, bodennahes Obst und Gemüse gründlich waschen – das sind Vorbeugemaßnahmen. 

Panik sollen Erkrankte aber nicht bekommen: 90 Prozent hätten eine normale Lebenserwartung, wenn man über einen längeren Zeitraum oder sogar lebenslänglich mit dem Wirkstoff Albendazol behandelt, erklärt Grüner. Etwa ein Drittel der Betroffenen kann durch eine Operation, der eine medikamentöse Behandlung vorausgeht, um den Fuchsbandwurm an der Vermehrung zu hindern, sogar vollständig geheilt werden.  

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