Nach Debatte und Ausstellung: Wo ist eigentlich die Ulmer Münsterkrippe?
Plus Seit die Ausstellung im Museum Ulm zu Ende ging, ist es still geworden um die Figuren aus der Münsterkrippe. Geht es nach dem Eigentümer, sollen sie wieder ausgestellt werden.
Weihnachten rückt mit großen Schritten näher, viele haben ihre Miniaturausgabe von Jesu Geburtsszene schon aufgebaut. Um eine ganz bestimmte Krippe ist es inzwischen aber wieder still geworden. Dabei haben deutschlandweit Medien über sie berichtet und das Museum Ulm ihr sogar eine Ausstellung gewidmet. Die Debatte um die Münsterkrippe kochte 2020 hoch, als der Kirchengemeinderat entschied, die Heiligen Drei Könige wegen einer rassistischen Darstellung künftig nicht aufzustellen. Doch wo verbringen die Figuren nun das diesjährige Weihnachten?
So entstand die Münsterkrippe des Künstlers Martin Scheible
Der Künstler Martin Scheible hat die Figuren in den 1920er-Jahren geschaffen, wohl als Auftragsarbeit für eine Ulmer Familie. Seit Anfang der 90er-Jahre wurde sie als Leihgabe der Erben dieser Familie im Münster aufgestellt. Scheible war Expressionist, seine Krippenfiguren sind allesamt etwas überzeichnet, teilweise mit speziellen Accessoires ausstaffiert, insbesondere der einst sogenannte "Brezelkönig". Die schwarze Figur der Drei Könige, in Scheibles Ensemble der Melchior, trägt einen Gegenstand, der wie eine Brezel aussieht. Die habe er dem Christuskind schenken wollen, erzählte man sich zu der Krippenfigur. Historisch zwar fragwürdig, aber nicht das Problem: Das ist die weitere Darstellung der Figur mit wulstigen Lippen, großen Ohren, gedrungener Statur und goldenem Fußring. Viele heutige Betrachter erkennen darin rassistische Klischees aus der Kolonialzeit.
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