Der geraubte Schlaf
Früher schlief Rolf Müller ständig ein. Beim Frühstücken genauso wie in der Arbeit. Es dauerte lange, bis die Ursache gefunden war: Schlafapnoe.
Ausgerechnet auf der Fahrt ins Schlaflabor nach Gauting. Da ist es Rolf Müller schon wieder passiert. Er war in München unterwegs, Stau auf der Donnersberger Brücke. Plötzlich klopfte ein Fremder an. Hallo, weiterfahren, es geht weiter, sagte der. Rolf Müller schreckte hoch. Er war am Steuer eingeschlafen. Diesmal war es im Auto, oft schon anderswo. In der Arbeit war der ehemalige Flugzeugmechaniker schon eingenickt, mitten beim Frühstücken, beim Fernsehen sowieso. Irgendwann ging er zum Arzt. Der schrieb ihn eine Woche krank und sagte, er solle sich mal richtig ausschlafen. Rolf Müller blieb zu Hause, aber müde blieb er trotzdem. An die zehn Jahre, schätzt er, ging das so. Während dieser Zeit litt auch seine Frau Gertrud mit. Nicht nur, dass sie in ihrer gemeinsamen Freizeit kaum noch unterwegs waren, weil ihr Mann spätestens dann, wenn sie irgendwo saßen, eingeschlafen war. In der Nacht schnarchte er auch ziemlich laut. Sie konnte dann selber nicht schlafen, boxte ihn immer wieder rein.
Eine Kollegin gab ihr dann den entscheidenden Tipp. Ihr Mann solle sich doch mal in einem Schlaflabor untersuchen lassen, sagte die. Es war Anfang der 90er Jahre, in Ingolstadt gab es noch kein entsprechendes Labor. Also fuhr Müller nach Gauting, sah sich das Zimmer an und dachte: Hier kann ich nie und nimmer schlafen. Es war heiß, der Raum lag unterm Dach und dann all diese Schläuche und Geräte. In der ersten Nacht, in der sein Schlaf analysiert wurde, schlief er wie immer. Er schnarchte und am nächsten Tag war er k.o. In der zweiten Nacht setzten ihm die Mediziner eine Nasenmaske – im Fachjargon ein nCPAP-Gerät genannt – auf und „ich war ein ganz anderer Mensch“. Zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren hat Rolf Möller damals richtig gut geschlafen.
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