Podiumsdiskussion: Rededuell um die Zukunft Neuburgs
Sechs Kandidaten wollen am 15. März den Chefsessel im Neuburger Rathaus erobern. Die Neuburger Rundschau fühlte ihnen bei der Podiumsdiskussion auf den Zahn.
Die Anspannung war den Kandidaten dann doch anzumerken. Schließlich präsentieren sie sich nicht alle Tage vor einem so großen Publikum. Bereits eine Stunde vor Beginn füllten sich die Reihen im Neuburger Kolpinghaus. Rund 400 Gäste waren gekommen und viele hatten angekündigt, ihre Wahlentscheidung davon abhängig machen, wie sich die Kandidaten um das höchste Amt der Stadt auf der Bühne präsentieren.
Redaktionsleiter Manfred Rinke und sein Kollege Fabian Kluge nahmen die sechs Kandidaten bei der Podiumsdiskussion der Neuburger Rundschau am Mittwochabend in die Mangel. Nachdem sich alle kurz vorgestellt und ihre Ambitionen auf den Oberbürgermeistersessel erklärt hatten, folgte ein Video. Bürger wurden auf der Straße befragt, was sich in Neuburg dringend ändern muss. Dabei waren Fahrradwege, die Schaffung von Parkplätzen, aber auch eine Fußgängerzone die meist genannten Themen.
Fahrradwege und Parkraum in Neuburg sind wichtige Themen
Danach verließen die Kandidaten die Bühne und wurden dann einzeln zum persönlichen Gespräch geholt. Amtsinhaber Bernhard Gmehling (CSU) präsentierte sich gewohnt souverän und betonte, dass er – zusammen mit seinen Stadtratskollegen – viele Projekte angestoßen habe, die jetzt umgesetzt oder zu Ende gebracht werden müssen, wie der Campus oder die zweite Donaubrücke. „Das braucht viel Kompetenz, und ich denke, dass ich die mitbringe.“
Bernd Schneider (SPD) möchte gleich zwei Donaubrücken umsetzen. Allerdings nicht für Autos, sondern für Fußgänger und Fahrradfahrer. Er sagte: „Die zweite Donaubrücke für Autos brauchen wir nicht jetzt und nicht an dieser Stelle.“
Das Thema Innenstadtentwicklung brannte Frank Thonig (WIND) unter den Nägeln. „Die Motivation, in die Innenstadt zu gehen, ist nicht mehr nur der Handel, sondern es geht auch um Dienstleistungen, die dort in Anspruch genommen werden, einen Treffpunkt sowie den Austausch der Menschen untereinander.“ Deswegen will er den Schrannenplatz zu einer zentralen Anlaufstelle ausbauen und dazu auch das ehemalige VR-Bank-Gebäude einbeziehen.
Die zweite Donaubrücke in Neuburg spielt eine zentrale Rolle
Nicht alle seiner 20 Bausteine konnte Florian Herold (Freie Wähler) in der Kürze der Zeit unterbringen, aber eine Herzensangelegenheit sei ihm die „Neuburg-Card“, die jeder Bürger anfangs kostenlos bekommen würde und mit der alle Angebote der Stadt kostenfrei genutzt werden können – vom Stadtbus bis zum Brandlbad.
Gerhard Schoder (Grüne) legte seinen Schwerpunkt im Gespräch auf die Themen Ökologie, Wirtschaft und Soziales, die man „zusammendenken“ müsse. Beim Thema zweite Donaubrücke positionierte er sich nicht explizit dagegen, sondern er will genaue Kostenschätzungen abwarten und dann entscheiden und eventuell auch noch einmal die Bürger befragen.
Michael Wittmair (Die Linke) war der einzige Verfechter des Innenstadtrings. Außerdem möchte er sich für die Entschuldung der Stadt einsetzen. Der Campus spiele für die Linken keine große Rolle, da dieser hauptsächlich Auswärtigen nütze.
Leser konnten Fragen in der Podiumsdiskussion stellen
Bereits im Vorfeld hatte die Neuburger Rundschau ihre Leser aufgerufen, Fragen einzusenden. Aber auch noch während der Veranstaltung hatten die Gäste die Möglichkeit ihre Fragen los zu werden, indem sie sie auf eigens dafür vorgesehene Bierdeckel notierten, die dann eingesammelt und den Kandidaten gestellt wurden.
Ein ausführlicher Bericht, wie sich die Kandidaten im einzelnen präsentiert und positioniert haben, gibt es in der Freitagsausgabe der Neuburger Rundschau.
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