Aus der Steinzeit in die Gegenwart des ÖPNV
Kreistag verabschiedet Regionalen Gemeinschaftstarif für den Öffentlichen Personennahverkehr. Fahrgäste können ab September mit einem Ticket durch die Region fahren.
Ein Ticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Großraum mit beliebig vielen Umsteigemöglichkeiten – was in deutschen Ballungsräumen für Fahrgäste längst Normalität ist, wird ab September auch in der Region 10 Realität. Der Kreistag hat gestern einstimmig die Einführung des Regionalen Gemeinschaftstarifs (RGT) beschlossen. „Ein Zonenplan für alle Tarife bei insgesamt 30 Zonen in ihrem Landkreis“, fasste Robert Frank, in Doppelfunktion Geschäftsführer der Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) und des Zweckverbands Verkehrsgemeinschaft Region Ingolstadt (VGI), das Tarifsystem im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes zusammen. Der Preis für eine Zone beträgt 2,20 Euro. Den Landkreis kostet die ÖPNV-Revolution rund 170000 Euro im Jahr und damit deutlich weniger als die früher kolportierten 400000 Euro.
Der RGT war eine schwere Geburt, der jahrzehntelanges Ringen und Verhandlungen vorausgingen. Quer durch alle Fraktionen war man sich deshalb einig, dass die Einführung überfällig ist. „Einen Schritt raus aus der Steinzeit des ÖPNV“, nannte es SPD-Fraktionsführer Anton Krammer und Kollege Thomas Hümbs von den Freien Wählern zeigte sich erleichtert, „dass wir endlich auf den Zug aufspringen.“ Er gab allerdings zu bedenken, dass der jetzt ausgehandelte Kompromiss noch nicht perfekt sein könne. Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) etwa habe seit seiner Einführung 1995 39. Änderungen erfahren. Rudi Peterke und Karlheinz Stephan (beide CSU) schlugen deshalb jährliche Evaluierungen und regelmäßige Fahrgastzählungen vor. „Der ÖPNV ist enorm wichtig für die Entwicklung des ländlichen Raums“, versicherte Parteikollege Matthias Enghuber die Zustimmung der CSU-Fraktion. Zur Geduld riet Maria Lang (FW). Es werde einige Zeit dauern, bis die Bevölkerung den RGT verstanden und angenommen habe. „Es war aber längst überfällig.“ Dem stimmte Theo Walter (Grüne), Verkehrsreferent im Kreistag, zu, der maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt war. Er empfahl, die Euphorie zu dämpfen und den Gemeinschaftstarif behutsam in kleinen Schritten weiter zu entwickeln.
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