Von Höhen und Tiefen
Grüne und SPD melden Bedenken gegen das Kongresshotel an
Ingolstadt Geschätzt schlappe 100 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren für die Hochschule, das Kongresszentrum, das Kongresshotel, die Tiefgarage und die Audi Akademie auf dem Gießereigelände verbaut. Das Kongresszentrum befindet sich auf der Zielgeraden und der Vertragsabschluss mit dem Investor für das Hotel ist nicht mehr weit. In dieser entscheidenden Endphase laufen jetzt Grüne und die SPD auf Protestkurs. "Kommentar
Angelika Wegener-Hüssen von den Grünen erklärte am Dienstag im Stadtentwicklungsausschuss völlig überraschend, die Gebäudehöhen, vor allem beim Kongresshotel würden das Stadtbild aus Blickrichtung Osten zu sehr beeinträchtigen. Außerdem „ist mir jetzt erst klar geworden, dass der Kavalier Dallwigk fünf Mal in die Audi Akademie passen würde“, spielte sie auf die Gebäudegrößen an. Ungeachtet der Tatsache, dass die letztere Behauptung überhaupt nicht stimmt, mahnte die Grünen-Stadträtin fehlende 3-D-Simulationen an. Manfred Schumann von der SPD schürte bei dem Punkt das Gerücht, dass es solche Darstellungen bereits gäbe, diese aber von der Baureferentin zurückgehalten würden. Auch diese Aussage entspricht nicht den Tatsachen, wie später klargestellt wurde.
Oberbürgermeister Alfred Lehmann und der für das Gießereigelände zuständige IFG-Geschäftsführer Herbert Lorenz wiesen mehrfach darauf hin, dass in den nun schon jahrelangen Beratungen alle Gebäudegrößen und -höhen aufgezeigt und diskutiert worden seien. „Manchmal werden einem Dinge erst klar, wenn man zum zweiten Mal hinschaut“, rechtfertigte und untermauerte Wegener-Hüssen ihre Kritik nach diesen Einwänden. Am Ende einigte man sich, dass die Fraktionen jetzt noch einmal intensiv die Dimensionen der Projekte erläutern, Ende Februar soll der Bebauungsplan aber dann im Stadtrat genehmigt werden – aller Voraussicht nach gegen Stimmen aus der Opposition.
CSU-Chef Professor Joachim Genosko warf den Grünen reine „Profilierungssucht“ vor. Hans Stachel von den Freien Wählern erinnerte daran, dass auf dem Gießereigelände vor wenigen Jahren noch eine Industriebrache lag, deren Anblick für das Stadtbild alles andere als zuträglich gewesen sei. „Sie tun ja gerade so, als wenn da früher die heile Welt gewesen wäre“, hielt er Angelika Wegener-Hüssen vor.
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