Anrührend und ungewöhnlich intensiv
Münchener Gärtnerplatztheater präsentiert in Ingolstadt „La Traviata“. Nur noch am Wochenende zu sehen
Ingolstadt „Große Oper“ in Ingolstadt! Nur noch am morgigen Samstag und am Sonntag gastiert das Münchener Gärtnerplatztheater mit dem nach Alexandre Dumas’ halbautobiographischem Roman „Die Kameliendame“ verfassten Verdi-Meisterwerk „La Traviata“ (italienisch für „Die vom Wege Abgekommene“). Jetzt am Mittwoch, bei der Schanzer Premiere, war es die exakt 101. Aufführung dieser elf Jahre alten Inszenierung von Ana Haffter. Trotzdem: Ihre Regiearbeit hatte in den zurückliegenden Jahren keinerlei Patina angesetzt, wirkt auch heute immer noch angemessen zeitgemäß, dennoch nicht unpassend übermodern. Dies vor allem deshalb, weil es die in Südafrika geborene und aufgewachsene Ana Haffter klug vermieden hatte, zu sehr inszenatorischem Zeitgeist nachzugeben. Vielmehr spürte man deutlich ihren Respekt vor dem Ideenreichtum Giuseppe Verdis. Dies wurde auch dadurch erkennbar, dass ihre Bühnenbildnerin Kathi Maurer weitgehendst auf „Pomp und Plüsch“ verzichtet hatte: Lediglich eine große, beinahe den ganzen Raum überspannende Holzschräge, die gleichzeitig als Treppe und Abgangsmöglichkeit für die Akteure diente, beherrschte das Bild. Durch diese visuelle Reduktion wurde man nicht abgelenkt von dem, was Ana Haffter dankenswerterweise am Wichtigsten war, nämlich der Musik: Ihre Arbeit bestach so durch eine dicht ausgearbeitete, immer auf das Wesentliche konzentrierte Führung der Hauptpersonen.
Diese Regiekonzeption wurde jetzt in Ingolstadt perfekt unterstützt durch Oleg Ptashnikov am Dirigentenpult: Einfühlsam führte er das Gärtnerplatzorchester durch die 1853 geschriebene Partitur, gab dabei den pompösen Sequenzen der Oper die dramatische Kraft und den leisen Passagen die notwendige Intimität.
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