Bürgermeister kritisieren neue Vorgaben für Ramadama-Aktionen
Plus Die Landkreisbetriebe in Neuburg haben Richtlinien für ehrenamtliches Müllsammeln aufgestellt. Der unnötige Bürokratismus bedeutet das Ende dieser Aktionen, sind sich die Rathauschefs einig. Der Landrat rudert zurück.
Es sollte eine Müllsammel-Aktion werden, wie sie schon seit 1982 stattfindet. Einmal im Jahr machen sich Maximilian Monzer vom Gartenbauverein Gachenbach und drei weitere älteren Herren auf den Weg, um die Windschutzhecken rund um den Ort von Müll zu befreien. Papier, Verpackungen, Flaschen, Folien, hin und wieder auch mal eine Felge oder ein Autoreifen - all das sammeln die Männer ein und bringen es zum Bauhof, wo der ganze Unrat dann von den Gemeindearbeitern entsorgt wird. So sollte es auch wieder im März sein. Doch als Monzer seine Ramadama-Aktion ankündigt, bekommt er eine überraschende Nachricht von den Landkreisbetrieben, die der Gartenbauvereins-Vorsitzenden mit dem Ende seines Engagements quittiert: "Wenn das künftig jetzt nur noch so läuft, dann lassen wir's bleiben", sagt er klipp und klar.
Stein des Anstoßes ist eine neue Richtlinie der Landkreisbetriebe, die das Müllsammeln von Freiwilligen, die sogenannten Ramadama-Aktionen, seit dem 1. Januar 2023 regelt. Neben einer Sicherheitsunterweisung für alle Teilnehmer schreibt sie auch eine Schulung vor, was die Müllsammler künftig mitnehmen dürfen und was sie liegen lassen sollen, weil es entweder der Gesundheit schaden könnte (wie etwa asbesthaltige Teile) oder weil es sich um anderweitigen Sondermüll handelt. Die neuen Vorgaben hatte Werkleiterin Mathilde Hagl vor Kurzem in der Dienstversammlung der Bürgermeister vorgestellt und herbe Kritik dafür einstecken müssen. Der in den Augen der Bürgermeister völlig unnötige Bürokratismus würde ein seit Jahrzehnten reibungslos funktionierendes ehrenamtliches System kaputtmachen, warfen sie Mathilde Hagl vor. Unter diesen Gegebenheiten würde niemand mehr Müll sammeln und dies sei das Ende der Ramadama-Aktionen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
So sind wir Deutschen halt. Es muss immer noch bürokratischer werden. Warum kann man etwas, was sich in der Vergangenheit bewährt hat, nicht einfach so belassen.