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  3. Besuch: Ferkelerzeugung bleibt Handarbeit

Besuch
31.01.2015

Ferkelerzeugung bleibt Handarbeit

In einem knapp 19 Quadratmeter großen „Flatdeck“ mit Plastikspaltenboden und etwas Spielzeug wachsen die Ferkel heran, bis sie ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm haben.
4 Bilder
In einem knapp 19 Quadratmeter großen „Flatdeck“ mit Plastikspaltenboden und etwas Spielzeug wachsen die Ferkel heran, bis sie ein Gewicht von etwa 30 Kilogramm haben.

Im Schweinezuchtbetrieb Schäble in Balgheim hat der Bauer die Tiere stets im Blick

„Guten Morgen, meine Mäuse, aufstehen!“ Bevor der Balgheimer Landwirt Friedrich Schäble mit seinen Besuchern den Stall betritt, warnt er seine Sauen vor: „Man muss mit den Tieren reden, sonst regen sie sich zu sehr auf, wenn jemand Fremdes kommt. Meine Stimme kennen sie, das beruhigt sie.“ An diesem Morgen nämlich sollen die Sauen sich von ihrer besten Seite zeigen, denn sie haben einen PR-Termin: Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Geschäftsstelle Donauwörth des Bayerischen Bauernverbands, Michael Stiller, und dem Leiter des Fachzentrums für Schweinehaltung im Landwirtschaftsamt Wertingen, Wolfgang Grob, hatten der Landwirt und seine Frau Heidi zu einer Stallbesichtigung eingeladen.

Kein Stallidyll sollte hier gezeigt werden, sondern ein moderner bäuerlicher Betrieb, der viele Tiere hält. „Wir haben 550 Muttersauen und im Jahr werden bei uns rund 15000 Ferkel produziert. Die Ferkel verkaufen wir zu einem Drittel in der Region und zu zwei Dritteln nach Österreich und Slowenien“, stellt Schäble seinen Betrieb vor. Ihm sei es wichtig zu zeigen, wie es den Tieren bei ihm gehe: „Es ist so, unser Betrieb steht für ein bestimmtes System der Haltung, aber das heißt nicht, dass wir nicht auch das Tierwohl im Blick hätten.“

Der Stall der Familie Schäble ist hell und gut belüftet, überall sind Fenster. Direkt neben dem Stall verläuft ein Spazierweg, von dem aus der Stall gut einsehbar ist.

Friedrich Schäble kennt auch andere Formen der Tierhaltung. Im Jahr 1984 hat er die elterliche Landwirtschaft übernommen: 14 Hektar, 20 Muttersauen und zwölf Kühe. Schritt für Schritt hat er seinen Betrieb zu einem modernen landwirtschaftlichen Unternehmen umgebaut, den Anforderungen des Marktes entsprechend. Im Jahr 2005 schließlich wurden die Weichen für die heutige Betriebsform gestellt: Ferkelerzeugung mit Muttersauen und eigener Jungsauenaufzucht. „Wir haben uns damals für die kleinstmögliche und doch konkurrenzfähige Produktionseinheit entschieden.“ Aus eigener Erfahrung kenne er die verschiedenen Systeme: „Auch wir wollen einen modernen Arbeitsplatz. Ich kenne das ja, das Abferkeln im Laufstall etcetera. Aber ich will da nicht mehr hin.“ Heute werden die Sauen kurz vor dem Abferkeln voneinander getrennt und kommen in die Abferkelbuchten. Tatsächlich kann sich das Tier dann nicht mehr um die eigene Achse drehen, nur hin und her wenden. Warum das so ist? Das habe etwas mit Arbeitssicherheit und auch Arbeitserleichterung zu tun, erklären die Fachleute. „An sich sind Schweine nicht aggressiv“, sagt Wolfgang Grob. Aber wenn sie Ferkel haben, da können sie schon einmal gefährlich werden. Dennoch müssten die Ferkel eben behandelt werden – durch den Landwirt. Deshalb dient diese Haltung der Arbeitssicherheit. Gut 21 Tage bleiben die Ferkel bei der Muttersau, dann werden sie abgesetzt und in Gruppen à 45 Tiere in einem rund 13 Quadratmeter großen Absetze-Abteil-„Flatdeck“-gehalten. Nachdem der Stress, der mit dem Absetzen verbunden ist, überstanden ist, werden sie umgestallt in ein knapp 19 Quadratmeter großes Flatdeck.

Von sieben bis sieben Uhr im Stall

Grundsätzlich, sagt Schäble, bleibe Ferkelerzeugung auch in dieser modernen Betriebsform Handarbeit: „Jeden Tag bin ich von morgens sieben bis abends sieben Uhr im Stall.“ Er sei Geburtshelfer, er markiere die Ferkel, kastriere sie, müsse sie behandeln, wenn sie krank sind. „Ich brauche für eine Sau zwölf Stunden im Jahr.“ Auf das Jahr verteilt, fordere sein Schweinezuchtbetrieb rund 6600 Arbeitsstunden.

Für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit, die Auflagen des Tierschutzes einzuhalten: „So wie wir hier arbeiten, entspricht es momentan dem Besten für Mensch und Tier.“ Im Jahr 2013 hat Schäble entsprechend der neuen gesetzlichen Vorgaben auf Gruppenhaltung für die Sauen umgestellt. Dafür musste er 280000 Euro investieren. Wenn die Ferkel abgesetzt sind, kommen die Sauen in den Kastenstand und werden besamt. Nach vier Wochen, kommt dann die trächtige Sau in den Laufstall, in Gruppenhaltung. Aber auch das habe seine Schattenseiten: „Die Natur ist grausam und die Rangkämpfe, die hier stattfinden, sind schon sehr heftig.“ Mit der Einführung der Gruppenhaltung waren insgesamt rund 100 zusätzliche Arbeitsstunden jährlich verbunden. Der größte Teil der Stallarbeit bestehe aus Kontrolltätigkeit. So werde zum Beispiel ständig der Gesundheitszustand der Tiere beobachtet: „Wenn ein Ferkel oder eine Sau Durchfall oder Husten haben, wird Fieber gemessen und wenn nötig im Einzelfall auch ein Antibiotikum gegeben.“

Schäble betont, dass dies nur nach Bedarf und nicht etwa prophylaktisch geschehe. Derzeit sehr kritisch werde außerdem diskutiert, ob die Haltung auf Stroh oder Spaltenboden besser sei.

Bei Schäbles gibt es beides: die Ferkel werden auf Plastikspaltenböden gehalten. Das sei hygienischer und leichter sauber zu halten. Auch sei die Staubbelastung bei der Strohhaltung sehr hoch, so die Argumentation. Anstelle des Strohs bekämen die Ferkel Spielzeug in die Bucht. „Für die Strohhaltung braucht man viel mehr Platz. Diesen Luxus leiste ich mir nur bei unseren Jungsauen. Die kann ich auf Stroh halten, weil ich da eine höhere Dividende habe.“ Ihre Jungsauen nennt die Familie Schäble ihre „Prinzessinnen“.

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