Betriebe offen für Asylbewerber
Das Handwerk setzt sich für die Berufsausbildung junger Migranten ein. Ein Problem gibt es
Nördlingen/Donauwörth Die Forderungen, Flüchtlinge und Asylbewerber sollten leichter Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen, werden lauter. Handwerk und Industrie in Deutschland haben sich in jüngster Vergangenheit entsprechend geäußert. Eine erste Lockerung der gesetzlichen Regelungen gibt es schon seit Anfang des Jahres. Demnach können Asylbewerber jetzt bereits nach drei Monaten arbeiten, sofern es für einen bestimmte Stelle keinen geeigneten Bewerber aus Deutschland oder dem EU-Ausland gibt. Zuvor war die Wartezeit bei neun Monaten.
Offen für Mitarbeiter aus der steigenden Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge sind auch die Handwerksbetriebe in Nordschwaben. Alban Faußner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, sagte gegenüber unserer Zeitung, die Betriebe würde grundsätzlich sehr gerne Arbeitskräfte aus diesem Personenkreis einstellen. Allerdings sollte in erster Linie gewährleistet sein, dass die Betreffenden auch „etwas Deutsch sprechen können“. Dies sei Voraussetzung dafür, sie mit einer Arbeit zu betrauen. „Als Chef muss ich ihnen ja sagen, was sie tun sollen“, meinte Faußner. Freilich werde auch Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erwartet. Er habe jedoch keine Zweifel, dass Asylbewerber diese Erwartungen erfüllten. Hinzu komme eine gewisse Mobilität, die erwartet werde. Ganz wichtig für Faußner: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssten es ermöglichen, die Personen auch über einen längeren Zeitraum in den Betrieben halten zu können. Hier sei die Regierung gefragt. Der Geschäftsführer verwies zudem auf das sogenannte „3plus2-Modell“ der IHK Schwaben. Damit sollen junge Asylbewerber eine Ausbildung erhalten und danach mindestens zwei weitere Jahre weiterarbeiten können.
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