Die Risse sind weg: So wurde die Kita in Grosselfingen saniert
Am Samstag wird die Einweihung gefeiert. Zuvor mussten noch 200 Tonnen Schotter bewegt werden. Zwischenzeitlich stand ein Neubau zur Debatte.
Ein Jahr lang musste die Kita Grosselfingen auf Container im Garten ausweichen. Denn am Gebäude mussten umfangreiche Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Der letzte Teil dieser Arbeiten konnte erst im Frühjahr erfolgen: Die rund 200 Tonnen Schotter, der Untergrund für die Container, mussten wieder abgetragen werden. Am Samstag fand nun die festliche Einweihung des sanierten Gebäudes statt.
Der Grund für die Sanierungsarbeiten waren Probleme mit dem Fundament. Benedikt Offinger, Bauleiter aus dem Hochbauamt der Stadt Nördlingen, erklärte bei einem Rundgang mit unserer Redaktion, dass in der Nachkriegszeit der sehr lehmige Boden nicht so verdichtet wurde, wie man das heute machen würde. So senkte sich das Gebäude ab, jedoch nicht einheitlich: Denn das Gebäude besteht aus drei Bauabschnitten mit je eigener Bodenplatte (1958, 1981 und 1995), die Abschnitte sind zum Teil unterkellert und der Boden ist unterschiedlich stark verdichtet. So kam es zu einem großen Riss mit einer etwa drei Zentimeter hohen Bodenverwerfung quer durch den Kita-Gruppenraum, da dessen Bodenplatte abgebrochen war. Auch die Außenwände durchzogen große Risse.
Große Risse in der Kita in Grosselfingen
Der Stadtrat fasste einen Beschluss zur Sanierung im Herbst 2021 und im Dezember begann man, ein besonderes Harz in die Bodenplatte und die Fundamente zu injizieren. Das Harz dehnte sich wie Schaum aus, sodass die Gebäudeabsenkung gestoppt werden konnte, erklärte Offinger. Im Gruppenraum wurde eine neue Bodenplatte eingebaut, die anderen Bodenplatten wurden gedämmt und mit neuem Estrich versehen. Die Risse in den Außenwänden zog man mit Eisenankern zusammen. Außerdem wurden die Stromleitungen und die gesamte Elektrik erneuert.
Die Kita erhielt eine neue Küche und neue Türen, ebenso neue LED-Deckenleuchten und eine neue Schließanlage. Auch die Inneneinrichtung wurde erneuert und Verputz- und Malerarbeiten durchgeführt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 570.000 Euro. Zwischenzeitlich stand auch ein Neubau für rund 1,5 Millionen Euro zur Diskussion. Doch die Sanierung sei die bessere Lösung gewesen, sagte Offinger, da bei einem Neubau die neben der Kita bestehenden Gebäudenutzungen weggefallen wären: der Gemeindesaal (der nun eine Akustik-Decke erhalten hat, was für den Posaunenchor von Vorteil ist) und die Kellerräume für die Dorfjugend und die Gemeindebibliothek. Für Senioren, die auch im Gemeindesaal zusammenkommen, wurde eine barrierefreie Rampe gebaut.
Auch Ortssprecher Jürgen Sieber wies darauf hin, dass ein positiver Stadtratsbeschluss keine Selbstverständlichkeit war. Oberbürgermeister David Wittner ging in seiner Rede auf die Bedeutung der qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung für die Stadt ein. Kita-Leiterin Tanja Thürheimer sagte, dass sich die Kinder und das Team mittlerweile gut in den sanierten Räumen eingelebt hätten. Pfarrerin Margit Funk und Pater John Paul sprachen Segensworte. Wolfgang Winter, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Dillingen-Nördlingen, überreichte als Spende einen motorisierten kleinen Kinderbus für Ausflüge. Die Kita-Kinder sangen ein Lied und trugen ein Gedicht vor, in dem sie zeigten, aus welchen ideellen Steinen ihre Kita gebaut ist: aus Steinen des Lachens, des Musizierens, des Glaubens, des Bastelns, der Bewegung und ihrer Erzieherinnen; die Gemeinde bildet dabei das Dach.
Die eingruppige Kita Grosselfingen besuchen derzeit 23 Kinder, die Gruppe ist altersgeöffnet, für Regelkinder von zwei bis sechs Jahren, Träger ist die Stadt Nördlingen.
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