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Katholische Kirche
15.10.2019

13 Jahre Leibwächter: Warum ging Franziskus Schutzengel?

Stets an der Seite von Franziskus: Domenico Giani war Kommandant der Gendarmerie des Vatikans. Die Ordnungshüter des Kirchenstaates garantieren unter anderem die Sicherheit bei den päpstlichen Generalaudienzen.

Domenico Giani war 13 Jahre lang Papst-Leibwächter und Kommandant der Vatikan-Gendarmerie. Nun erklärte er seinen Rücktritt. Die Umstände werfen Fragen auf.

Sie nannten ihn den „Schutzengel des Papstes“. Und das war er auch – ein Engel auf Erden sozusagen. Domenico Giani nämlich war 13 Jahre lang erster Leibwächter des Pontifex und Kommandant der Vatikan-Gendarmerie. Dann erklärte der 57 Jahre alte Chefpolizist des Kirchenstaates seinen Rücktritt. Am Montag war das - und seitdem wird wild spekuliert.

Domenico Giani stammt aus Arezzo in der Toskana und trat bereits 1999 in den Dienst der Vatikan-Polizei ein. Unter seiner Führung wurde die seit jeher mit der Gendarmerie konkurrierende Schweizer Garde zu einer Art besserem Wachdienst degradiert. Die Koordination sämtlicher Sicherheitsfragen im Vatikan übernahm die Gendarmerie, also Giani persönlich.

Domenico Giani soll interne Dienstanweisung an die Öffentlichkeit gegeben haben

Dessen offensichtlich erzwungener Rücktritt am Montag hatte beinahe groteske Züge. Der Vatikan bemühte sich nicht nur um eine ungewöhnliche, seitenlange Presseerklärung anlässlich des abrupten Dienstendes des Kommandanten. Die am Vatikan akkreditierten Journalisten bekamen zudem auch noch ein ausführliches Interview der Vatikanmedien mit Giani geliefert – als müsse dringend dafür gesorgt werden, dass der Abgang besonders sanft vonstattengeht.

In der Erklärung wurde der zweifache Familienvater Giani außerordentlich für seine „20-jährige, unzweifelhafte Treue und Loyalität“ gelobt. Der Papst persönlich habe sich beim Kommandanten für seine „hohe Kompetenz“ und „unzweifelhafte Professionalität“ bedankt.

Gleichzeitig gab der Vatikan jedoch bekannt, Giani übernehme die Verantwortung für die – von ihm persönlich angeblich nicht verursachte – Verbreitung einer Anfang Oktober weitergegebenen internen Dienstanweisung an italienische Medien. In Folge einer von Giani geleiteten Hausdurchsuchung in den Räumen des vatikanischen Staatssekretariats, der Regierungszentrale des Papstes, hatte der Kommandant ein Hausverbot für fünf Kurienmitarbeiter erlassen.

Die im Stile eines Fahndungsplakates gehaltene Anordnung war von Giani unterschrieben worden. Auf diese Weise sollte dem Verdacht auf Veruntreuung päpstlicher Gelder nachgegangen werden. Dass dieser Vorgang der einzige Grund der De-Facto-Entlassung Gianis ist, darf bezweifelt werden. In Rom pfiffen die Spatzen von den Dächern, dass der frühere Finanzpolizist und Mitarbeiter des italienischen Geheimdienstes aufgrund seiner Ermittlungstätigkeiten besonders viele Vatikan-Geheimnisse hütete und dieses Potenzial für sich zu nutzen wusste.

Stets an der Seite von Franziskus: Domenico Giani war Kommandant der Gendarmerie des Vatikans. Die Ordnungshüter des Kirchenstaates garantieren unter anderem die Sicherheit bei den päpstlichen Generalaudienzen.

Warum Papst-Leibwächter Domenico Giani dem Vatikan noch gefährlich werden könnte

Giani, der Sozialpsychologie studierte, hatte sich seinen Einfluss Stück für Stück erarbeitet. 1999 wurde er gleich Vize-Inspektor der Gendarmerie. Nach den Terror-Attacken des 11. November 2001 in den USA baute er die Vatikan-Gendarmerie zu einem Sicherheitsapparat aus, schuf eine schnelle Eingreiftruppe, eine Anti-Sabotageeinheit, einen Bereich für Cyber Security und ließ seine Männer unter anderem vom US-amerikanischen Federal Bureau of Investigation (FBI) schulen. Als Kommandant begleitete er drei Päpste auf knapp 70 Auslandsreisen, auch in Rom klebte der glatzköpfige Giani wie ein Schatten an den Kirchenoberhäuptern.

Als eine verwirrte Frau 2009 Benedikt XVI. bei der Christmette im Petersdom zu Fall bringen wollte, verhinderte Giani Schlimmeres. In den „Vatileaks“ genannten Affären um an die Presse durchgesickerte Papst-Dokumente, die interne Machtkämpfe im Vatikan verschleierten, leitete er die Ermittlungen und nahm auch den Kammerdiener Paolo Gabriele fest. Im Fall der 1983 verschwundenen, damals 15-jährigen Vatikan-Bürgerin Emanuela Orlandi leitete Giani jüngst die Öffnung mehrerer Gräber im Schatten des Petersdoms.

Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass er über die meisten Vatikan-Geheimnisse informiert war und damit über Macht verfügte. Was für einige hochrangige Geistliche immer schwerer zu ertragen war. Nun ist Giani zumindest vorübergehend ruhig gestellt. Seinen Wissensschatz über Vatikan-Interna nimmt er allerdings mit.

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