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  3. Unwetter in Libyen: Tausende Tote und Überschwemmungen

Libyen
15.09.2023

Verheerendes Unwetter: Ministerium meldet 5200 Tote

Überflutete Straßen im libyschen Marj. Nach heftigen Unwettern befürchtet die Regierung Tausende Tote.
Foto: ---/Libya Almasar TV, AP/dpa

Seit Jahren herrscht im Bürgerkriegsland Libyen ein blutiger Konflikt. Nun wurde das Land von einem verheerenden Unwetter getroffen.

Nach dem verheerenden Unwetter in Libyen wird das Ausmaß der Zerstörung langsam sichtbar. Während Retter und Angehörige nach Überlebenden suchen, gelten nach Angaben des Roten Kreuzes inzwischen rund 10.000 Menschen als vermisst. Tamer Ramadan, Leiter des Libyen-Büros der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) mit Sitz in Tunis, sprach am Dienstag per Video bei einer UN-Pressekonferenz in Genf. 

Nach Worten eines Sprechers des Innenministeriums einer der beiden rivalisierenden Regierungen in dem Bürgerkriegsland wurden bei den Überschwemmungen rund 5200 Menschen in den Tod gerissen. Der Bürgermeister der besonders betroffenen Stadt Darna hingegen sprach allein dort von "18.000 bis 20.000 Toten". Unabhängig lassen sich die Zahlen bisher nicht bestätigen. Der Sturm "Daniel", der schon in Griechenland schwere Zerstörungen hinterlassen hatte, hatte Libyen am Sonntag erfasst.

Tief "Daniel" sorgt aktuell für heftiges Unwetter in Libyen

In Libyen war nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. In dem ölreichen Staat ringen bis heute zahlreiche Milizen um Einfluss. Derzeit kämpfen zwei verfeindete Regierungen mit jeweils einem Sitz im Osten und Westen um die Macht. Alle diplomatischen Bemühungen, den Konflikt friedlich beizulegen, scheiterten bisher. Der Konflikt wird durch ausländische Staaten zusätzlich befeuert.

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Die Regierung in der Hauptstadt Tripolis unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba sprach von den schwersten Regenfällen seit mehr als 40 Jahren. Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in Libyen, Georgette Gagnon, forderte die internationale Gemeinschaft zu schneller Hilfe auf. Ersten Berichten zufolge wurden Dutzende von Dörfern und Städten durch den Sturm schwer in Mitleidenschaft gezogen", schrieb Gagnon auf X, ehemals Twitter. Das UN-Nothilfebüro schätzte Hunderttausende Betroffene und rief Soforthilfen in Höe von 71,4 Millionen Dollar (rund 67 Millionen Euro) auf, "um den dringenden Bedarf von 250.000 am stärksten betroffenen Libyern zu decken".

Massive Regenfälle und Überschwemmungen: Staudämme bei Darna brechen

Besonders schwer betroffen ist die Hafenstadt Darna. Videos und Fotos in sozialen Medien zeigten ein katastrophales Ausmaß der Zerstörung der Küstenstadt: zerstörte Häuser und Autos in von Schlammmassen überschwemmten Straßen. Laut Augenzeugenberichten ließen die starken Winde Strommasten umstürzen. Mitten in der Nacht brach dann mit einem lauten Knall ein Staudamm unweit der Küstenstadt. Schließlich gab auch ein zweiter Damm den Wassermassen nach, die vom Tal Richtung Darna donnerten. Menschen, Häuser und Sehenswürdigkeiten sollen so ins Meer gespült worden sein.

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Video: dpa

Mehr als 300 Opfer wurden nahe Darna in Massengräbern beerdigt. "Erst wurden diejenigen begraben, deren Identität festgestellt wurde", sagte ein Augenzeuge. "Wegen des Stromausfalls und fehlender Plätze für die Leichen wurden die anderen Toten fotografiert und dann begraben, um sie später identifizieren zu können". Unter den Opfern sollen sich ganze Familien befinden, die zusammen beerdigt wurden. 

Osama Ali, ein Sprecher der örtlichen Notdienste, berichtete von den schwierigen Bemühungen der Retter. "Es gibt noch eine Straße, die in die Stadt führt, aber die Durchfahrt ist schwierig und gefährlich, da ein Teil der Straße zerstört ist und ein weiterer Einsturz aufgrund der riesigen Wassermengen erwartet wird." Neben Darna waren auch andere Städte wie Al-Baida, Al-Mardsch, Susa und Schahat betroffen. Der Bürgermeister in Schahat sprach von rund 20.000 Quadratkilometern überfluteter Gebiete, einer Fläche etwa so groß wie Sachsen-Anhalt.

Die Türkei schickt Rettungkräfte, Deutschland bietet Hilfe an

Die betroffenen Regionen wurden zu "Katastrophengebieten" erklärt. Die Regierung in der Hauptstadt Tripolis unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba sprach von den schwersten Regenfällen seit mehr als 40 Jahren. Am Montag wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Die Katastrophe schien das Bürgerkriegsland zunächst zusammenzuschweißen, wie Helfer vor Ort berichteten. 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich angesichts der schweren Überschwemmungen bestürzt. "Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und ihren Familien", schrieb Scholz auf X, ehemals Twitter. Das Technische Hilfswerk (THW) hat eine erste Hilfslieferung nach Libyen gesandt, konkret sollen 100 Zelte mit Beleuchtung, 1000 Feldbetten, 1000 Betten, 1000 Isomatten und 80 Stromgeneratoren in das Katastrophengebiet gebracht werden. Auch ein Notfallteam aus Logistikern und medizinischem Personal der Ärzte ohne Grenzen ist mittlerweile unterwegs, um in der schwer betroffenen Stadt Darna "den medizinischen Bedarf zu ermitteln", wie die Organisation auf der Plattform X bekannt gab.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach auf der Online-Plattform X (früher Twitter) von herzzerreißenden Szenen. Die EU stehe angesichts dieser Tragödie an der Seite der Menschen in Libyen. Papst Franziskus äußerte in einem Kondolenzschreiben "tiefe Trauer".

Unterdessen haben immer mehr Länder ihre Hilfe angeboten. Die Türkei organisierte inzwischen die Entsendung von Rettungskräften. Man habe Flüge mit Bergungstrupps samt Rettungsbooten, Zelten und Versorgungsgütern an Bord organisiert, teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) mit. Auch das Nachbarland Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Europäische Union sicherten Unterstützung zu.

Der britische Außenminister James Cleverly hat den Menschen in Libyen ebenfalls Unterstützung angeboten. "Meine Gedanken sind bei all denen, die von der katastrophalen Überschwemmung im Osten Libyens betroffen sind", teilte der Politiker mit. Großbritannien stehe für Unterstützung parat. "Wir sind in Kontakt mit libyschen Behörden und der UN, um schnell einzuschätzen, welche Unterstützung wir dem libyschen Volk in dieser tragischen Zeit bieten können."(dpa)

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