Til Schweiger will "Tatort" wegen Terror nicht verschieben
Die ARD hält angesichts der Schreckensbilder aus Paris die Ausstrahlung des "Tatorts" mit Til Schweiger für unpassend. Der Schauspieler kämpft dafür, den Krimi trotzdem zu zeigen.
Til Schweiger ist "wütend, traurig und fassungslos". Das sagte der Schauspieler nach der Terrorserie in Paris in einem Interview mit dem Magazin "Stern". "Ich finde aber, wir sollten uns nicht von Terroristen diktieren lassen, wie wir leben sollen, uns nicht unsere Freiheit rauben lassen, und dazu gehört auch die, was wir im Fernsehen zeigen."
Tatort mit Til Schweiger und Helene Fischer erst 2016
Hintergrund ist, dass die ARD den "Tatort" mit Til Schweiger und Helene Fischer verschoben hat. Der erste Teil "Der große Schmerz" sollte am 22. November zu sehen sein, die Fortsetzung "Fegefeuer" eine Woche später. Als neuen Termin für die Hamburg-Folgen mit Kommissar Nick Tschiller nannte der Sender "voraussichtlich Januar".
Frank Beckmann, der NDR-Programmdirektor Fernsehen, sagte am Montag: "Es passt einfach nicht in diese Wochen, eine Krimireihe zu zeigen, in der es auch um einen terroristischen Angriff geht."
Zwei andere "Tatort"-Premieren in der ARD
An den freigewordenen Sendeterminen zeigt das Erste jetzt zwei andere "Tatort"-Premieren: am kommenden Sonntag den Fall "Spielverderber" mit Maria Furtwängler, am 29. November den Kiel-Krimi "Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes" mit Axel Milberg.
Die Pariser Anschläge sind nicht das erste Schreckenereignis in diesem Jahr, das Konsequenzen für das deutsche Abendprogramm hat. RTL wollte sein Drama "Starfighter - Sie wollten den Himmel erobern" über eine Absturzserie in der deutschen Luftwaffe ursprünglich Anfang April zeigen. Doch nach dem Absturz der Germanwings-Maschine am 23. März in den Französischen Alpen mit 150 Toten entschieden die RTL-Verantwortlichen, den Ausstrahlungstermin aus Respekt vor den Gefühlen vieler Menschen auf den 12. November zu verschieben. AZ/dpa
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