Erste Flugzeuge landen auf dem Münchner Flughafen
Nach mehrtägiger Unterbrechung ist der Flugbetrieb auf dem zweitgrößten deutschen Flughafen München langsam wieder angelaufen.
Langsam rollt der Flugverkehr auf dem Münchner Flughafen wieder an. Am Montag starteten und landeten wieder einige Flüge. Im Laufe des späten Abends sollte die Zahl auf rund zwei Dutzend Flüge steigen. "Die Dinge haben sich etwas verbessert", sagte Flughafensprecher Hans-Joachim Bues am Abend. "Wir haben eingeschränkten Flugverkehr." Die erste Maschine war am Nachmittag aus Palma de Mallorca in München gelandet, die erste Maschine, die von München aus abhob, flog ebenfalls in Richtung Baleareninsel. Am Abend standen Flüge von und nach Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf auf dem Flugplan. Auch Maschinen mit weiter entfernten Flugzielen wie Schanghai oder Hongkong sollten am späten Abend wieder abheben. Für den Dienstagmorgen erwartete der Flughafen "den ersten Schwung aus den USA".
Alle Flüge seien "kontrollierte Sichtflüge" unter Sonderflugbedingungen, für die die Fluglinien einzelne Genehmigungen beim bayerischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium beantragen müssten. Wie lange die offizielle Sperrung des Luftraumes über München noch dauere, konnte Bues nicht sagen. "Wir haben keine Wetteränderung", betonte er. Die Staubkonzentration sei weitgehend unverändert.
"Die Airlines fliegen sozusagen auf eigenes Risiko", sagte Bues, betonte aber, dass keinerlei Gefahr für die Passagiere bestehe. Bei Sichtflügen seien die Piloten zwar mehr gefordert, sie seien aber sicher. Bis der Flugverkehr sich wieder normalisiere, würden noch "Tage oder Wochen" vergehen, dämpfte Bues die Erwartungen.
170 Fluggäste konnten sich zu den Glücklichen zählen, die am Montagnachmittag und damit früher als befürchtet nach Deutschland zurückkehren konnten. Michaela Hinkel aus Freiburg war unter ihnen. "Der Reiseveranstalter hatte unsere Handynummer, darum konnten sie uns leicht erreichen und dann ging alles ganz schnell. Wir haben die Koffer gepackt und los ging's". Ein paar Urlaubstage mehr hätten ihr zwar nichts ausgemacht, "aber zwei ganze Wochen Ballermann, das hält doch keiner aus."
Die Maschine hätte zunächst in Salzburg landen sollen, so wie viele andere auch. "Insgesamt 19 Maschinen hatten sich bei uns angemeldet. Acht sind dann aber auf Sicht nach München geflogen, als dies möglich war", sagte eine Sprecherin des Salzburger Flughafens. Die Möglichkeit eines Sichtanflugs ist Voraussetzung für eine Sondergenehmigung.
Der Nürnberger Flughafen nutzte die unfreiwillige Pause für Reparaturarbeiten. An der Start- und Landebahn würden beispielsweise Lämpchen ausgetauscht, sagte Flughafen-Sprecher Reto Manitz. Zudem bauten einige Mitarbeiter Überstunden ab oder hätten freie Tage genommen. Manitz vermutete, dass es nach der Freigabe des Luftraumes mindestens zwei bis drei Tage dauern werde, bis die Fluggesellschaften wieder einen normalen Verkehr sicherstellen könnten. Schließlich müssten diese die Flugzeuge und Crews erst an die richtigen Orte bringen.
Der ADAC begann unterdessen, Mitglieder des Automobilclubs per Bus zurück nach Deutschland zu holen. Am Montag seien die ersten 60 Urlauber aus Rom am Münchner Hauptbahnhof eingetroffen, teilte ein Sprecher mit. Weitere Busse seien unterwegs. Auch wichen immer mehr Reisende auf Mitfahrgelegenheiten aus. Der sogenannte ADAC-Mitfahrclub verzeichnete eine Steigerung der Nachfrage von 100 Prozent. Besonders beliebt seien die Strecken München-Berlin, Berlin-Stuttgart sowie Köln- Hamburg. (dpa)
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