Papst Benedikt XVI. tauft konvertierten Muslim
Im Petersdom hat Papst Benedikt XVI. die Osterwache geleitet. Dabei taufte der Papst auch einen aus Ägypten stammenden Journalisten, der vom Islam konvertierte. Bei strömendem Regen feierte Benedikt am Sonntag die Ostermesse auf dem Petersplatz.
Rom (dpa) - Im stimmungsvoll beleuchteten Petersdom hat Papst Benedikt XVI. am Samstag vor Tausenden von Gläubigen die Osterwache geleitet. Bei der feierlichen Zeremonie wurde in der Vorhalle das Osterlicht entzündet und in den Petersdom gebracht.
Die Kerze, die die bis dahin im Halbdunkel liegende Basilika erleuchtete, soll die Auferstehung Jesu von den Toten symbolisieren. Benedikt sagte über Jesus, er habe mit seinem Tod als Akt der unsterblichen Liebe "eine ganz neue und größere Weise seiner Anwesenheit eröffnet".
"Glaubende sind nie ganz fremd füreinander. Uns verbindet unsere tiefste Identität: Christus in uns", sagte das Kirchenoberhaupt. So sei Glaube eine "Kraft des Friedens und der Versöhnung in der Welt". Kontinente könnten gläubige Menschen voneinander trennen, auch die Kulturen, soziale Situationen und geschichtliche Entfernungen. "Aber wenn wir einander treffen, kennen wir uns durch den gleichen Herrn."
Während des Gottesdienstes taufte der 80-jährige Benedikt sieben Erwachsene aus fünf Ländern und nahm sie damit in die katholische Kirche auf. Aufsehen hatte in Italien die Ankündigung des Vatikans erregt, dass auch der aus Ägypten stammende italienische Journalist Magdi Allam getauft werden würde.
Der bekehrte Magdi Allam hatte sich zuvor als "gemäßigter Muslim" bezeichnet. Der Journalist des Mailänder "Corriere della Sera" stand nach Drohungen radikaler Muslime unter Polizeischutz. Er hatte Italien und Europa kritisiert, weil sie dem radikalen Islam nicht genügend entgegen stellten.
Vor Zehntausenden von Gläubigen und Touristen auf dem Petersplatz in Rom hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag mit der Ostermesse gefeiert. Geschützt von einem riesigen weißen Regenschirm erreichte das 80-jährige katholische Kirchenoberhaupt den Altar. Wie schon an den Vortagen herrschte ein nasskaltes Wetter in Rom.
Der Gottesdienst, bei dem auch der Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis) gesprochen wurde, gilt als Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten. Trotz des schlechten Wetters sind viele tausend Gläubige zu den Feierlichkeiten gekommen.
Bereits am Freitag hatten Tausende am Kolosseum bei Fackelschein den traditionellen Kreuzweg verfolgt. Nach den anstrengenden Feierlichkeiten will sich der Papst, der im April 81 Jahre alt wird, einige Tage in seiner Zweitresidenz Castel Gandolfo von den Osterstrapazen erholen.
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