Trauben sind in Deutschland am stärksten belastet
Tafeltrauben in Deutschland sind am stärksten mit Pestiziden belastet. In 43 Prozent der hier getesteten Trauben sind die Werte so hoch, dass sie von Greenpeace als "nicht empfehlenswert" eingestuft werden.
Hamburg (AZ) - Tafeltrauben in Deutschland sind nach einem Greenpeace-Vergleich von fünf EU-Ländern am stärksten mit Pestiziden belastet. In 43 Prozent der hier getesteten Trauben seien die Werte so hoch, dass sie von Greenpeace als "nicht empfehlenswert" eingestuft werden.
Das sind mehr als doppelt so viele wie etwa in Holland, berichtete der Chemieexperte der Organisation, Manfred Krautter, in Hamburg. "Die Deutschen bekommen das mieseste Obst auf den Teller. Die Pestizid-Belastungen sind teils so hoch, dass gerade bei Kindern Gesundheitsschäden möglich sind."
Die Rückstände in den in Deutschland verkauften Trauben hätten im Vergleich zum Test des Jahres 2007 sogar noch zugenommen. Greenpeace hat insgesamt 124 Proben aus Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Ungarn testen lassen. Die Trauben wurden Mitte Oktober eingekauft und auf mehr 300 Pestizidwirkstoffe untersucht.
Am besten schneidet nach Greenpeace-Angaben die Ware von Lidl Deutschland und zwei holländischen Supermarktketten ab. In acht Proben, das entspricht 6,5 Prozent der Ware, aus Märkten in Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden wurden zudem die EU-Pestizid-Grenzwerte erreicht oder überschritten. Zwei davon stammten aus Deutschland.
Am höchsten belastet ist der Untersuchung zufolge Ware aus der Türkei und Italien. Trauben aus Spanien, Frankreich und Griechenland schnitten besser ab. Das Labor habe 64 verschiedene Pestizide gefunden. "Das ist ein gefährlicher Chemiecocktail", sagte Krautter. 2005 und 2006 hatte Greenpeace bei etwa 50 Prozent der untersuchten Trauben zu hohe Pestizidwerte festgestellt. 2007 waren es nur 8 Prozent.
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