Statt Til Schweiger ermittelt am Sonntag Maria Furtwängler
Der Tatort mit Helene Fischer und Til Schweiger aus Hamburg wurde nach den Terror-Anschlägen verschoben. Dafür ermittelt am Sonntag Maria Furtwängler als Charlotte Lindholm.
Im Tatort am Sonntag hätten eigentlich Helene Fischer und Til Schweiger als Nick Tschiller das Krimi-Publikum unterhalten sollen. Doch daraus wird bekanntlich nichts. Nach den Anschlägen in Paris wurden der Sendetermin für "Der große Schmerz" und damit auch der Termin für die Fortsetzung "Fegefeuer" verschoben - denn dabei geht es um Terror.
Fans der beiden müssen nun bis zum nächsten Jahr warten. Allerdings nur bis zum 1. Januar. Dann nämlich läuft der erste Teil "Der große Schmerz", bevor am 3. Januar sofort die Fortsetzung "Fegefeuer" folgt. Diese Sendetermine gab das ARD jetzt offiziell bekannt.
Statt Nick Tschiller wird am Sonntag nun Kommissarin Charlotte Lindholm ermitteln. Ihr 23. Fall führt Maria Furtwängler in die Welt des Militärs. Der neue Tatort der beliebten TV-Kommissarin hat dabei eine klassische Krimistruktur. Schnell wird klar, dass die Tote mehrere Liebhaber hatte und ihr dies offenbar zum Verhängnis wurde. Es gehe um eine einfache Eifersuchtsgeschichte, bei der die Luftwaffe nur die Folie bilde, sagt Regisseur Hartmut Schoen. Der mit dem Grimme-Preis gekrönte Dokumentarfilmer hat zuletzt vor 20 Jahren einen "Tatort" inszeniert.
Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr ermöglicht beeindruckende Bilder. Gedreht wurde auf dem Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover, auf dem Militärflugplatz Hohn in Schleswig-Holstein sowie an Bord einer Transall-Maschine auf dem Weg vom Luftwaffenstützpunkt auf Sardinien zurück nach Deutschland.
Maria Furtwängler darf in ihrem ersten "Tatort" in diesem Jahr wieder einmal verschiedenste Facetten zeigen. Sie ist die alleinerziehende Mutter, die ihren kleinen Sohn vernachlässigen muss. Im Verhör knallt sie aggressiv mit der Faust auf den Tisch, provoziert einen verdächtigen Piloten und bringt immer wieder den um Korrektheit bemühten Staatsanwalt zur Verzweiflung. Bei dem Befehlshaber des Luftwaffenstützpunktes (Richard van Weyden) wird die toughe Kommissarin jedoch auf einmal schwach. Im Simulator einer Militärmaschine kommt Lindholm dem glatzköpfigen Oberst im Fliegeranzug näher. "Top Gun" mit Tom Cruise lässt grüßen.
Daneben treten in "Spielverderber" auch zwei gespenstisch wirkende Witwen von im Dienst zu Tode gekommenen Piloten auf. Gestreift wird zudem die fehlende gesellschaftliche Anerkennung der Bundeswehrsoldaten, die in Afghanistan ihr Leben aufs Spiel setzen und daheim nur Hohn und Spott angesichts von Rüstungsproblemen ernten. Gefährliche Auslandseinsätze sind nur zu bewältigen, wenn der familiäre Rückhalt stimmt, wird deutlich.
Die Story des neuen Furtwängler-"Tatorts", der vor Kitsch nicht zurückschreckt, ist eher konventionell erzählt. Es überzeugen vor allem die Schauspieler wie Jasmin Gerat als betrogene, vom Schicksal gebeutelte Soldatin oder Gerdy Zint als kaputter Kampfpilot mit Gewaltproblem.
In einer Statistenrolle ist übrigens "Bild"-Herausgeber Kai Diekmann zu sehen. Der Chefredakteur liegt als Leiche in der Pathologie. Als die Kommissarin sich erschrocken von seinem aufgeschnittenen Körper abwendet, sagt der Rechtsmediziner: "Bei dem ist richtig was schief gelaufen."
Der Tatort läuft am Sonntag um 20.15 Uhr.
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