Tempolimits im EU-weiten Vergleich
Geblitzt in den Niederlanden? In Italien im Parkverbot gestanden? Ab Oktober werden Knöllchen aus dem EU-Ausland von Deutschland aus eingetrieben. Dieses Gesetz hat der Bundestag verabschiedet. Von Karin Seibold
Geblitzt in den Niederlanden? In Italien im Parkverbot gestanden? Ab Oktober werden Knöllchen aus dem EU-Ausland von Deutschland aus eingetrieben. Dieses Gesetz hat der Bundestag verabschiedet.
Wer sich für Urlaub mit dem Auto entscheidet, sollte in Zukunft noch mehr darauf achten, dass er keinen Strafzettel bekommt. Denn bei Beträgen über 70 Euro treiben ab Oktober auch die deutschen Behörden Bußgeldbescheide anderer europäischer Staaten ein. "Weil dabei nicht der Tatzeitpunkt entscheidet, sondern das Datum des Bescheides, sollte man Knöllchen schon jetzt besser vermeiden", rät Norbert Hartmann vom Auto Club Europa. Er hat zusammengefasst, worauf man auf den Straßen im Ausland achten sollte:
Italien Auf Autobahnen gilt hier Tempolimit 130 - sind die Straßen nass, darf der Tacho höchstens 110 anzeigen. Schon wer 10 km/h zu schnell fährt, muss mit 134 Euro Bußgeld rechnen. Falschparken kostet mindestens 35 Euro. Richtig teuer ist auch Telefonieren am Steuer: Zwischen 70 und 285 Euro sind fällig. Außerorts gilt auch tagsüber Lichtpflicht, wer sich nicht daran hält, zahlt zwischen 35 und 143 Euro. Und die italienischen Gesetzeshüter verstehen wenig Spaß: "In Italien ist es schon vorgekommen, dass das Auto eingezogen wird, wenn jemand nicht sofort bezahlen konnte", sagt Hartmann.
Frankreich Für Fahranfänger, die ihren Führerschein nicht länger als zwei Jahre haben, gelten hier besondere Regeln: Sie dürfen auf Autobahnen statt 130 km/h höchstens 110 km/h fahren. Wer 20 km/h zu schnell fährt, zahlt mindestens 90 Euro. Richtig teuer wird auch Alkohol am Steuer: Bei mehr als 0,5 Promille Blutalkohol werden Bußgelder zwischen 290 und 4360 Euro fällig.
Niederlande Hier gilt auf Autobahnen 120 als Tempolimit, 20 km/h drüber kosten 70 Euro, falsches Parken wird mit wenigstens 50 Euro bestraft. Wer beim Telefonieren erwischt wird, zahlt 130 Euro. Wenn die Sonne scheint, darf das Licht aber aus bleiben.
Großbritannien und Irland Achtung: Hier gilt Linksverkehr! Dafür wird relativ langsam gefahren, auf Autobahnen höchstens 70 Meilen pro Stunde (113 km/h). Wer 20 km/h zu schnell unterwegs ist, zahlt ab 300 Euro.
Schweiz Auf den "Nationalstraßen" gilt 120 als Geschwindigkeitsbeschränkung. Und Raser werden streng verfolgt: Schon wer innerorts nur einen Stundenkilometer zu schnell ist, zahlt 40 Schweizer Franken (30 Euro). Wer mit mehr als 0,5 Promille Blutalkohol erwischt wird, ist mit mindestens 430 Euro dabei.
Österreich Knöllchen, die dort verteilt werden, werden schon jetzt in Deutschland eingetrieben. Telefonieren am Steuer kostet wenigstens 25 Euro. Von Karin Seibold; Quellen: ACE, ADAC
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